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  • 11. Juli 2018 Julia Bröder

    #Hannover-grammerin, Beinahe-Bundeskanzlerin, PR-Studentin. Theresa Hein im Porträt

    Hannover – eine Stadt so traurig und grau wie ihr Image? Nicht für Theresa Hein. Die Studentin hat den Vorurteilen gegenüber ihrer Heimat vor zweieinhalb Jahren den Kampf angesagt. Auf ihrem Blog www.hannoverlife.blogspot.de zeigt sie, was Hannover wirklich zu bieten hat: stylische Restaurants, hippe Geschäfte, interessante Menschen. Der dazugehörige Instagram Account erreicht mehr als 14.000 Abonnenten. „Ich habe mich schon immer für Medien interessiert“, sagt Theresa Hein und lacht: Als Schülerin habe sie noch gedacht, dass sie dafür Schauspielerin oder Nachrichtensprecherin werden müsste. Während verschiedener Praktika vor und nach dem Abitur lernte sie, wie vielseitig die Medien- und Kommunikationsbranche ist und dass manche Berufsfelder für Außenstehende gar nicht zu fassen sind. „Das hat mich total gereizt. Ich mag zwar Beständigkeit, aber ich arbeite mich auch immer wieder gern in neue Themen ein. Ich bin gerne kreativ, denke aber auch gerne strategisch und analytisch. Diese Kombination gibt es aus meiner Sicht nur in der Kommunikationsbranche.“

    So schrieb Theresa Hein es auch in ihr Motivationsschreiben für den Studiengang Medienmanagement an der Hochschule für Musik, Theater und Medien – und blieb, nach erfolgreicher Aufnahme,  ihrem geliebten Hannover zunächst einmal treu. Für die heute 22-Jährige war es naheliegend, die Bindung zu ihrer Heimatstadt mit ihrer Begeisterung für Social Media zu verbinden. Ein personenbezogener Auftritt, der sie selbst in den Fokus stellt, wäre ihr unangenehm gewesen, sagt sie, obwohl sie nicht wirkt, wie jemand, der Angst vor der Öffentlichkeit hat. Im Gegenteil. Theresa Hein wirkt selbstbewusst und engagiert. Wenn sie etwas will, dann packt sie es an und zwar äußerst professionell. „Wenn es um Social Media geht, wird oft sehr locker über Aufträge und Zusammenarbeit gesprochen“, stellt Theresa fest und betont: „Gerade, wenn man noch so jung ist wie ich, muss man aufpassen, dass die Leute einen nicht für naiv halten.“ Um beispielsweise Instagram-Kooperationen und Sponsorings mit Unternehmen wie Bahlsen seriös und sicher eingehen zu können, meldete sie ein Kleinunternehmen an, fing an, mit ihren Posts Geld zu verdienen – und gewann damit sogar einen Gründerpreis.

    Wer sich Theresa Hein nun aber vorstellt, wie eine der – tatsächlichen und vermeintlichen – Influencerinnen, die auf Instagram Uhren und Smoothies in die Kamera halten, liegt falsch. Was die junge Frau – im Netz und im „echten Leben“ tut, hat mehr Anspruch. Seit 2013 ist sie Mitglied in der CDU, von 2016 bis zuletzt war sie im Stadtbezirksrat Hannover Mitte politisch aktiv. Als studentische Aushilfe arbeitete sie im Büro eines Europaabgeordneten aus Stadthagen. „Gegen Ende meines Studiums hat sich mein Interesse an Politik sehr zugespitzt“, meint Theresa. Politik und Medien – das zu vereinen, wurde ihrer großer Wunsch. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie unter dem Titel „Die Stadt und ich“ noch zum Thema Informationsvermittlung über Soziale Medien. Dann wandte sie den Blick nach Berlin und bewarb sich für den Studiengang Medien und Politische Kommunikation an der Freien Universität. „Ich finde es spannend, mich noch einmal aus wissenschaftlicher Sicht mit Kommunikationsprozessen auseinanderzusetzen“, meint Theresa. Zuletzt hat sie in einer Hausarbeit die Social Media Auftritte von Angela Merkel und Sebastian Kurz analysiert. Sie könne sich sogar vorstellen zu promovieren. Gleichzeitig wünscht sie sich etwas mehr Praxisbezug im Lehrplan.

    Den sucht sich Theresa indessen selbst. Zum Beispiel während eines Praktikums bei der Bundesgeschäftsstelle der CDU im Bereich Kampagne und Marketing, wo sie an Kampagnen mitarbeitete und die Sozialen Medien, insbesondere Instagram betreute. Oder während Hospitationen bei verschiedenen Online-Angeboten von Axel Springer sowie in der PR-Abteilung des Sozialverbands Niedersachsen. Parallel nimmt sie an Förderangeboten der Konrad-Adenauer-Stiftung teil, besucht etwa Workshops zum Thema Kampagnenmanagement und – ganz wichtig – pflegt ihr Netzwerk. „Ich mag es, mich mit Kollegen aus den unterschiedlichsten Altersgruppen auszutauschen und frage immer nach Feedback zu meiner Arbeit.“

    So auch zu einer Aktion, die sicherlich zu den lehrreichsten auf dem Weg der jungen CDUlerin gehört. 2017 nahm sie an der Casting-Sendung „Germanys next Bundeskanzler“ des Verbands Junge Unternehmer teil und schaffte es bis ins Finale. Dort verlor sie gegen den Kandidaten der SPD. „Einige Kollegen aus der Partei haben mir davon abgeraten, bei einem solchen Unterhaltungsformat mitzumachen“, erinnert sich Theresa. Für sie sei es aber eine sehr hilfreiche Erfahrung gewesen. „Klar, die lokalen Medien haben in dieser Zeit viel über mich berichtet – dazu gehörte aber auch die unschöne Headline ‚Theresa Hein scheitert im Finale‘. So etwas muss man dann aushalten können.“

    Man nimmt Theresa Hein gerne ab, dass sie überzeugt von ihrem bisherigen Karriereweg ist. Überzeugt davon, sich gegen Work & Travel für das Medienmanagementstudium entschieden zu haben, davon, in ihren Praktika von Branche zu Branche zu springen und zuletzt weg von ihrem Schritt weg von hannoverlife nach Berlin. „Ich bin niemand, der Entscheidungen bereut“, sagt die FU-Studentin selbstbewusst. „Auch, wenn etwas einmal nicht so viel Spaß macht, sollte man durchhalten. Nur so sammelt man Erfahrung und kann ausloten, was man wirklich tun möchte.“

    Vernetzen? Hier findet ihr Theresa bei Instagram und Twitter.

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