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Young PR Pros und Corona – Agentur vs. Berufsschule
Ein Praktikum vom Home Office aus – geht das überhaupt? Was bedeuten die Corona-bedingten Veränderungen im Arbeitsalltag für Berufseinsteiger? In unserer Mini-Serie berichten ein Praktikant, eine Auszubildende und eine PR-Juniorin, wie es ihnen im Home-Office geht – und was ihre Arbeitgeber dafür tun, ihnen auch „remote“ eine lehrreiche Zeit zu ermöglichen. Zwei unserer Gesprächspartner starteten ihre Stelle sogar während des Lockdowns und haben so ein digitales On-boarding hautnah miterlebt.
Agentur versus Berufsschule – zwei digitale Welten
Sylvie Kenakale macht seit August 2019 eine Ausbildung zur Mediengestalterin bei der Full-Service-Agentur Hauptsache Kommunikation in Hofheim bei Frankfurt. Als der Corona-Lockdown kam, war sie also bereits seit mehr als einem halben Jahr an Bord – und hat den Wechsel von der Face-to-Face-Arbeit vor Ort hin zum Home Office haut nah miterlebt.
Sylvie Kenakale darf seit Mai wieder in die Agentur Dazu kam, dass auch der Alltag an der Berufsschule sich radikal änderte. Für Sylvie der Beweis, dass Deutschland noch weit entfernt ist von einem routinierten digitalen Unterricht. „Die Umstellung an der Berufsschule habe ich als weitaus holpriger empfunden als in der Agentur“, sagt Sylvie Kenakale. Nachdem die Schule geschlossen wurde, habe der Online-Unterricht erst nach und nach begonnen. „Jeder Lehrer löst die Situation anders“, berichtet die 19-Jährige. Die einen skypen regelmäßig mit der Klasse, andere verteilen Aufgaben und kommunizieren in größeren Intervallen. „Das war gewöhnungsbedürftig, aber es hat sich eingependelt“, so Sylvie Kenakale.
Ihr Ausbildungsbetrieb, eine Agentur mit acht Mitarbeitern konnte den Übergang dagegen recht reibungslos gestalten. „Wir waren schon im Vorfeld gut aufgestellt, Corona hat uns dann gewisser Maßen gezwungen, unsere digitale Strategie zu beschleunigen“, erklärt Geschäftsführer Oliver Zils. Als Kommunikationsplattform entschied sich Hauptsache Kommunikation für Discord – eigentlich eine Gamer-Plattform, die aber wichtige Elemente des Agenturalltags beinhaltet. Neben der Chatfunktion kommt Sylvie als Azubi beispielsweise die Möglichkeit zugute, über Discord ihren Bildschirm zu spiegeln, sodass ihr Ausbilder ihr auch virtuell über die Schulter schauen kann. Obligatorisch sind fixe Meetings im Projektteam sowie der regelmäßige Austausch mit den Kollegen per Telefon und Email.
Die Termine zwischen Sylvie Kenakale und ihrem Ausbilder sind ohnehin eng getaktet, sodass auch im Home Office keine allzu großen Leerläufe entstehen. Trotzdem habe sie gelernt, noch selbständiger zu arbeiten, meint Sylvie. „ Ich wollte nicht für jede kleine Frage jemanden anrufen und habe stattdessen eher gesammelt.“ Außerdem habe sie sich angewöhnt, bei bestimmten Aufgaben von Anfang an mehrere Lösungen anzubieten, sodass man gleich eine Diskussionsgrundlage habe. Inhaltlich habe ihr Corona keinen „Strich durch die Rechnung“ gemacht. „Ich bearbeite auch vom Home Office aus die Projekte, die mir vorher übertagen wurden“, so Sylvie Kenakale. Grafische Arbeiten für größere Projekte, Basislayouts für Geschäftsberichte sowie als Ausbildungsprojekt die Konzeption und Umsetzung einer kompletten Website. Alles in allem habe sie sich schneller an die Situation gewöhnt als gedacht. Trotzdem ist Sylvie Kenakale froh, dass sie mit den Lockerungen der Corona-Regeln auch wieder ins Büro zurück kehren darf.
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