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  • 20. Mai 2020 Julia Bröder

    Young PR Pros und Corona – Berufseinstieg im Lockdown

    Ein Praktikum vom Home Office aus – geht das überhaupt? Was bedeuten die Corona-bedingten Veränderungen im Arbeitsalltag für Berufseinsteiger? In unserer Mini-Serie berichten ein Praktikant, eine Auszubildende und eine PR-Juniorin, wie es ihnen im Home-Office geht – und was ihre Arbeitgeber dafür tun, ihnen auch „remote“ eine lehrreiche Zeit zu ermöglichen. Zwei unserer Gesprächspartner starteten ihre Stelle sogar während des Lockdowns und haben so ein digitales On-boarding hautnah miterlebt.

    Berufseinstieg mit digitalem On-Boarding: So startet Lisa Sympher bei 365 Sherpas in die Politikberatung

    Das finale Vorstellungsgespräch fand noch vor Ort statt, dann kam Corona. Lisa Sympher ist seit April als Associate bei 365 Sherpas tätig, einer Agentur für Corporate Affairs & Policy Advice in Berlin. Sie startete ihren Job also vom Home Office aus – ihr Arbeitgeber und sie meisterten die Situation mit präziser Vorbereitung und engem Kontakt zwischen Mentor und Neueinsteigerin.

    „Ich hatte schon ein bisschen Angst, dass ich zu Beginn überfordert sein könnte mit zu vielen Informationen“, gibt Lisa Sympher zu. Tatsächlich hat ihre Agentur das Onboarding aber sehr gut an die aktuelle Lage angepasst. Als Human-Ressources-Verantwortliche kümmerte sich Roxana Leps darum, zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsbeginn Kontakt zu halten. „Ich ging noch früher in den Austausch als sonst“, meint sie. Am Tag, bevor es losging, telefonierte Sherpas-Gründer Cornelius Winter persönlich mit Lisa Sympher. „Das gab mir ein sehr gutes Gefühl für den Start“, so die Berlinerin. Ein Welcome-Package erhielt Lisa Sympher nach Hause geschickt und für das Einlesepaket, das jeder Mitarbeiter zu Beginn erhält, stellte die Agentur der neuen Kollegin extra viel Zeit zur Verfügung. Außerdem gab man ihr eine Patin an die Hand und stellte für die ersten Tage einen fixen Stundenplan zusammen.

    Lisa Sympher im Berliner Home Office

    „Es hat sehr geholfen, dass meine Patin auch gleichzeitig die Kollegin ist, in deren Aufgabenbereich ich zukünftig tätig sein werde“, so Lisa Sympher. „Sie kann mir bei jeder Frage – sei es inhaltlich oder strukturell – schnell und sicher helfen.“ Juniorin und Patin treffen sich jeden Morgen zu einem Check-in, jeden Abend gibt es einen gemeinsamen Check-out. Dies diene nicht der Kontrolle der jungen Kollegin, sondern solle sicherstellen, dass sie sich willkommen fühlt und sowohl fachlich als auch organisatorisch jede Unterstützung bekommt, die sie braucht, erklärt Roxana Leps.

    Im Laufe des Arbeitstags tauscht sich Lisa Sympher über MS Teams mit den Kollegen aus. Am ersten Tag gab es ein Feierabendbier via Video-Call, bei dem auch der Projektleiter dabei war und „das schon eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen ließ“, findet die 25-Jährige. Inhaltlich arbeitet die studierte Politologin und Verwaltungswissenschaftlerin für ein Bundesministerium und erstellt politische Monitorings, Hintergrundrecherchen und inhaltlichen Terminvorbereitungen für weitere Kunden.

    „Für uns als strategische Kommunikationsberatung ist es eine spannende Zeit“, sagt Roxana Leps. Zum einen, weil es schlicht viel Bedarf an politisch-strategischer Beratung gibt und zum anderen, weil durch die Remote-Arbeit auch die Vernetzung neuer Kolleginnen und Kollegen mit den Sherpas-Standorten in Brüssel und Wien intensiver ist und eine noch größere Bedeutung bekommt. Die Arbeit ist von Anfang an internationaler.

    Für Lisa Sympher ist der Austausch mit den Kollegen über Mail, Telefon und Video nicht fremd – sie habe auch schon Vorstellungsgespräche in WGs per Skype geführt und könne so sehr wohl ein Gefühl für die Menschen gegenüber bekommen. Trotzdem glaubt sie, dass sie sich vor Ort noch schneller und effizienter hätte einarbeiten können – und wünscht sich, wenn auch mit Abstand, ihre neuen Kolleginnen und Kollegen bald live kennen zu lernen.

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