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  • 18. Februar 2022 Julia Bröder

    „Wir haben den Studienabschluss als Zugangsvoraussetzung abgeschafft“

    Tabea Fesser, Director HR für Ketchum in Germany, und Katrin Rodemann, Senior HR Consultant für Ketchum in Germany sprechen im Interview über die Ketchum University und das agentureigene Traineeprogramm.

     

    Tabea Fesser, Director HR für Ketchum in Germany

    Wie ist die Ketchum University entstanden?

    Tabea Fesser: Die internationale Ketchum University gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Hier bieten wir allen Mitarbeitenden weltweit vor allem digitale Fortbildungsformate an; immer mit dem Ziel, Wissen zu teilen, die Innovationskraft der Agentur zu steigern und weltweite Standards, zum Beispiel für datenbasierte Konzeption und Kreation, zu etablieren. In Deutschland gibt zusätzlich schon seit 2006 ein eigenes, marktspezifisches Angebot mit digitalen Angeboten, aber auch Trainings in Präsenz. Wir arbeiten eng mit dem weltweiten Learning & Development-Team zusammen, sodass nationale und internationale Angebote vernetzt sind.

     

    Wer ist dafür zuständig und wie habt ihr den Bedarf ermittelt?

    Katrin Rodemann: Die Inhalte und Formate der Ketchum University enstehen auf Grundlage strukturierter Bedarfsanalysen, in denen wir vom Team Learning & Development mit Führungskräften und Mitarbeitenden die Themenfelder identifizieren, die für ihre Kundenarbeit und den Kundenausbau essentiell sind. Wir entscheiden dann auch, ob wir die Kurse mit Trainer:innen aus unseren eigenen Reihen besetzen oder ob wir externe Experten und Coaches buchen. Unser Ziel ist es, in der gesamten Agentur eine lernfördernde Umgebung zu schaffen.

     

    Welche Themen kamen bei den Bedarfsanalysen „auf den Tisch“?

    Katrin Rodemann: Es gibt in der Ketchum Academy nicht DAS EINE feste Curriculum. So wie sich Kommunikation und Kommunikationsberatung permanent verändern, so passen wir auch unser Fortbildungsangebot ständig den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden an. Zuletzt waren das beispielweise die Themen Resilienz, Self-Leadership oder Data Literacy. Zudem entsteht in einer Agentur unfassbar viel wertvolles Wissen. Unsere Aufgabe ist es auch, dieses zu bündeln und dann allen zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise in Form von Videos, Tutorials, Webinaren. Sie fördern das selbstgesteuerte Lernen und sind so eine gute Ergänzung zu den klassischen Seminaren.

     

    Welche konkreten Formate und Inhalte gibt es dafür?

    Tabea Fesser: Wir ermutigen alle Kolleg:innen, sich weiterzuentwickeln und wir erwarten das auch. Die dafür aufgewendete Zeit gilt selbstverständlich als Arbeitszeit. Inhaltlich ist unser Angebot sehr breit. Die Themen reichen von Konzeption, über SEO, Schreibtrainings, Verhandlungstraining, Kundeninteraktion, (virtuelle) Präsentation, bis hin zu Crisis Communication. Zusätzlich gibt es natürlich auch individuelle Coachings und Programme zu Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Resilienz oder Führungskompetenz. Gerade für diese Themen holen wir gerne externe Coaches dazu, denn hier hilft es auch, eine neutrale, externe Position zur Reflexion der eigenen Stärken und Potenziale einzubeziehen. Ganz wichtig ist uns auch die Vernetzung bei der Weiterbildung, also die Möglichkeit des Peer-to-Peer-Learnings.

     

    Wieviel Geld investiert ihr pro Mitarbeiter in die Ketchum University?

    Tabea Fesser: Eine unserer drei strategischen Prioritäten für die Agentur sind unsere Mitarbeitenden: Wir wollen sie kontinuierlich fördern und weiterentwickeln und ihnen das bestmögliche und am besten mit ihrer individuellen Lebenswelt zu vereinbarende Arbeitsumfeld bieten. Dafür tun wir eine Menge. Und dazu gehört selbstverständlich auch das Thema Fortbildung. Wir haben kein festes Fortbildungsbudget pro Mitarbeitendem, sondern wir analysieren, was benötigt wird – und das investieren wir dann auch. Unser HR-Team, zu dem auch Learning & Development gehört, besteht aus fünf Kolleg:innen. Eine Person kümmert sich beispielsweise ausschließlich um die deutsche Ketchum University. Das Budget für externe Trainer:innen ergibt sich aus dem jeweiligen konkreten Bedarf. Unser Management unterstützt und fördert die Investitionen in Weiterbildung! Unser Credo lautet: Was unsere Mitarbeitenden für ihre Entwicklung benötigen – investieren wir.

     

    Katrin Rodemann, Senior HR Consultant für Ketchum in Germany

    Unter dem Dach der Ketchum University ist auch euer Traineeship angesiedelt.
    Könnt ihr hier sagen, wie hoch die Investition pro Trainee ist?

    Katrin Rodemann: Die Investitionen setzen sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen: Unsere Trainees verdienen 2100 EUR im Monat. Außerdem garantieren wir allen Trainees gleich von Anfang an eine Übernahme als Junior-Berater:innen, wenn sie ihre Traineeausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Das zeigt, dass wir in künftige Kolleg:innen investieren, alles daran setzen, ihnen die beste Ausbildung zu geben und sie natürlich dann auch gern bei uns behalten wollen. Alle Trainees starten von Beginn an in ihren jeweiligen Teams und erhalten hier ein kontinuierliches Training on the job. Sie haben einen Buddy auf Junior-Level und eine:n Seniorberater:in als ständige Ansprechpartner:in an ihrer Seite. Hinzu kommt unser umfassendes Trainee-Ausbildungsprogramm, das übrigens dapr-zertifiziert ist.

     

    Wie ist das Ausbildungsprogramm für Trainees aufgebaut?

    Katrin Rodemann: Unser Traineeship dauert 12 Monate. In dieser Zeit lernen die Trainees das Handwerk direkt in ihren jeweiligen Teams. Hinzu kommen 10-12 Tage im Rahmen unserer zentralen Traineeausbildung. Hier sind dann alle Trainees eines Durchgangs zusammen und erlernen beispielsweise Strategie und Konzeption. Das Programm wird von erfahrenen Berater:innen aus unserer Agentur begleitet, die auch jederzeit als Ansprechpartner:innen für die Trainees zur Verfügung stehen. Am Ende der Traineeausbildung steht dann unser Traineecamp: Hier arbeiten die Trainees in Gruppen an einer echten Kundenaufgabe mit  – wie im wahren Leben – einem Pitch, aus dem dann ein Team als Gewinner hervorgeht. Gewonnen haben aber alle Trainees, die unser Programm durchlaufen haben: Sie bekommen nicht nur das Handwerkszeug für ihren Job, sondern weil unser Traineeprogramm agenturmarken- und standortübergreifend stattfindet, gibt es das erste eigene starke Business-Netzwerk gleich noch dazu.

     

    Wer kann sich bewerben?

    Tabea Fesser: Alle, die Lust und Leidenschaft für Kommunikation und Beratung mitbringen! Wir haben uns das Ziel gesetzt, mehr Vielfalt in unsere Agentur zu bringen und mehr Menschen Chancen zu bieten. Deshalb haben wir den Studienabschluss als Zugangsvoraussetzung für einen Job bei uns abgeschafft. Wir freuen uns daher über Bewerbungen von Quereinsteiger:innen und Menschen, die sich nicht für ein Studium entschieden haben!

     

    Wie hat sich das Traineeship inhaltlich entwickelt?

    Tabea Fesser: Das grundlegende Handwerk – wie schon beschrieben – bleibt wichtig. Dazu kommen neue Themen aus Social Media oder der Data-Bereich. Media Relations erleben gerade wieder eine Renaissance und selbstverständlich beschäftigen sich unsere Trainees mit Influencer Marketing. Auch Data Literacy, Research & Analytics spielen bereits im Traineeship eine Rolle.

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