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  • 24. Mai 2018 Julia Bröder

    Wieso hast du nochmal Romanistik studiert? In der Tech-PR kommen kluge Quereinsteiger zusammen

    Die  Arbeit eines PR-Beraters mag für viele ein Begriff sein, doch wie steht es mit der Technologie-PR? Der Einstieg in diese Profession kann nicht an der Uni erlernt werden – komplexe Themen, Vorgänge und Kundenprodukte warten auf die Berufseinsteiger, von denen sie noch nie gehört haben. Aber was noch entscheidender ist: Wie wirkt sich die Arbeit in der Tech-PR auf die Persönlichkeit aus? Auf was muss sich das Umfeld eines Trainees dieser Profession einstellen? Das wollen wir heute ergründen.

    Ran an den Speck

    Mein Kollege hat mich gestern gefragt, ob es einen Unterschied zwischen Reizwäsche und Dessous gibt. Natürlich gibt es den – Reizwäsche soll zum Auspacken anregen, Dessous sollen spielerisch verstecken. Warum fragt er mich so etwas überhaupt? Wir arbeiten in einer Kommunikationsagentur, die sich mit Themen wie Blockchain, Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung beschäftigt.

    Mein Kollege ist einfach furchtbar neugierig – er will Dinge ergründen, von denen er bisher keinen blassen Schimmer hatte. Er war in einem Text auf die beiden Begriffe gestoßen und suchte nun nach den Definitionen. Das ist genau die Arbeit, die wir tagtäglich verrichten. Nur eben eigentlich mit Begriffen aus der Technologiebranche.

    In unserem Job müssen wir uns in Programmierer, IT-Spezialisten und Technik-Nerds hineinversetzen können. Dafür befassen wir uns mit Themen, von denen ein Großteil der Bevölkerung noch nie gehört hat. Wir sind sozusagen die „IT-Menschen“ der PR-Branche. Und das muss so sein, denn sowohl unsere Kunden wie auch die Fachjournalisten, mit denen wir zu tun haben, sind Experten in ihrem Metier. Wenn wir im Technikbereich adäquat kommunizieren wollen, müssen wir auch zu welchen werden.

    Wie wird man ein Tech-PR-Experte?

    Begleiten wir doch den fiktiven Tech-PR-Trainee Hugo auf seinen ersten Schritten als zukünftiger Kundenberater, um einen besseren Einblick in die Materie zu bekommen und zu sehen, was einen „Tech-PRler“ ausmacht.

    Zuerst muss Hugo seine Kunden kennen lernen – und die Technologien, die sie einsetzen. Denn auf den Megatrend der Digitalisierung zahlen viele Technologien ein, die Hugo verstehen muss. Keine technische Neuerung ohne Künstliche Intelligenz, keine moderne Software-Entwicklung ohne DevOps, keine Krypto-Transaktionen ohne Blockchain. Allmählich wird Hugo anfangen, in seiner Freizeit, vor Freunden und Familie über Identity Access Management zu reden. Eine überschaubare Nebenwirkung – die nicht immer auf Verständnis stößt.

    Schlimmer ist die Tatsache, dass sich der Wortschatz eines Trainees in der Tech-PR in ein wunderbares Denglish verändert. Früher hat Hugo seiner Freundin abends auf der Couch von seinen Telefonaten erzählt. Heute sagt er ihr, dass er in einem Call hing und nicht früher gehen konnte, weil er der Host war – der erste verständnislose Blick seiner Freundin erscheint. Sie beginnt sich zu fragen, wieso er nochmal Romanistik studiert hat.

    Der sprachliche Wandel setzt ein

    Hugo sagt, er habe heute bestimmt 30 Journalisten pitchen müssen, um eine Byline platziert zu bekommen. Morgen müsse er noch einige up-followen, um noch einmal nachzuhören. Ein zweiter verständnisloser Blick der Freundin folgt. Aber unser kleiner Trainee ist vom Fieber gepackt, denn in zwei Wochen findet eine Channel-Tour von seinem Kunden Müller IT Systems statt, für die er in den nächsten Tagen unbedingt noch einige Opps securen muss, damit der Score des Kunden erfüllt wird.

    Spätestens mit dem riesigen Fragezeichen im Gesicht seiner Freundin wird klar, was hier passiert: Hugo wird ein Tech-Nerd. Das neu erworbene Wissen ergreift von ihm Besitz. Jede frische Erkenntnis und Erfindung der Technologiebranche verändert seinen Blick auf elektrische Geräte und technische Vorgänge. Ganz zu schweigen von seinen Gesprächsthemen beim Sonntags-Brunch mit der Familie.

    Mitreden ist eine Kunst

    Was nützt unserem Hugo seine neue Sprachfertigkeit nun bei seiner Kundenarbeit? Ganz einfach: Je besser er im Bilde ist, desto besser kann er den Kunden unterstützen. In der Tech-PR beraten wir Firmen, die wahre Experten in ihrer Profession sind. Um adäquat eine Strategie zu planen, müssen wir ihnen also mit technischen Trends und Themen voraus sein: Lese nicht von Blockchain – sei die Blockchain. Ein ganz einfaches Mantra, das Hugo auf alles anwenden kann.

    In seinen ersten Wochen hat sich Trainee Hugo also zu einem waschechten Tech-PRler entwickelt. Denn die Grundlage unserer Arbeit – technisches Halbwissen komplexester Vorgänge, das auf aktuellem Stand gehalten werden muss – kann man in keinem Studiengang lernen. So treffen sich Soziologen, Germanisten und Historiker tagtäglich in einem Büro und reden über Digitalisierung – die Reizwäsche der Tech-PR. Das macht uns erfolgreich; und es beschert uns Träume von Blockchains, Identity Governance und unterbrechungsfreier Stromversorgung.

    Zur Autorin…

    … Jacky ist studierte Germanistin und Festival-Expertin mit Arbeitserfahrung bei diversen Open-Air-Venues. Bei Hotwire fiebert sie der Technik entgegen – als Junior-Beraterin schreibt sie Fachbeiträge, Pressemeldungen und Social Media Content für die B2B-Kunden von Hotwire.

    Dieser Beitrag ist Teil einer bezahlten Partnerschaft, mit der das Unternehmen die Arbeit des PR Career Centers unterstützt.

     

     

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