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  • 27. März 2017 Klenk & Hoursch

    Warum CSR-Kommunikation für Unternehmen im digitalen Zeitalter so wichtig ist

    Der Blogbeitrag ist zuerst auf www.klenkhoursch.de/blog erschienen.

     

    Transparenz wird immer wichtiger – insbesondere für Unter­nehmen, die sich im digitalen Umfeld bewegen. Gerade in Zeiten, in denen sich die Verbraucher zunehmend online über Unter­nehmen informieren und mit ihnen über Social Media Kanäle wie Facebook und Twitter in Kontakt treten. Schließ­lich sollte sich, wer sich für Kommuni­kation mit Fans und Kunden öffnet, auch Fragen gefallen lassen.

    Unter­nehmen müssen deshalb zunehmend bereit sein, sich auch in Sachen Nach­haltig­keit und Verant­wortung gegen­über Zulieferern, Gesell­schaft und Umwelt in die Karten schauen lassen. CSR-Kommuni­kation ist dazu ein wichtiger Schritt und bekommt nun durch die beschlossene CSR-Berichts­pflicht zusätz­lichen Antrieb. Dass nun für die Kunden groß­flächig Transparenz geschaffen wird, sollte man jedoch nicht erwarten. Denn dazu fehlt es der Umsetzung an vielen Stellen an Verbind­lichkeit. Eines aber schon vorweg: Transparenz schaffen kann ein Unter­nehmen natür­lich auch ohne Berichts­pflicht.

    CSR-Berichts­pflicht in Kürze

    Aber der Reihe nach. Zunächst scheint die Richt­linie recht eindeutig: Für zahl­reiche Unter­nehmen in der EU wird CSR-Bericht­erstattung ab dem Geschäfts­jahr 2017 verpflichtend. Die neue Berichts­pflicht soll für mehr Transparenz sorgen. Mit einiger Verzögerung hat die Bundes­regierung am 10. März das sogenannte CSR-Richt­linien-Umsetzungs­gesetz verab­schiedet.

    Kurz zusammen­gefasst: Große kapital­markt­orientierte Unter­nehmen, Banken und Versicherungen sind in Zukunft verpflichtet, über nicht-finanzielle Belange wie Umwelt, Soziales und Diversität zu berichten. Betroffen sind Unter­nehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einer Bilanz­summe von mehr als 20 Millionen oder einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro. Ob das Gesetz aller­dings für mehr Transparenz für die Verbraucher sorgen wird, darf bezweifelt werden.

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    An welchen Stellen Verbesserungs­bedarf besteht

    Was die Unter­nehmen im Detail berichten sollen, bleibt an vielen Stellen schwammig, frei­willig und schwer über­prüfbar. Der Anwendungs­bereich ist mit rund 530 Unter­nehmen in Deutsch­land zudem relativ klein. »Es ist voraus­zusehen, dass die […] enge Umsetzung der sog. CSR-Richt­linie in Deutsch­land keine Wirkung entfalten wird, weil ihr der breite Anwendungs­bereich, sowie Verbind­lichkeit und inhalt­liche Überprüf­barkeit fehlen werden«, kritisiert die Hans Böckler Stiftung.

    Weiter wird bemängelt: Einige Unter­nehmen bleiben auch künftig außen vor. Sie müssen schon jetzt keinen Lage­bericht veröffent­lichen, weil sie von einer Stiftung geführt werden oder nicht börsen­notiert sind. Dies betrifft unter anderem Discounter wie Aldi und Lidl, aber auch die Deutsche Bahn AG. Alle drei Unter­nehmen veröffent­lichen – aus guten Gründen – bereits frei­willig Nach­haltig­keits­berichte. Auch große Mittel­ständler und Familien­unter­nehmen, teil­weise wahre Hidden Champions und Welt­markt­führer ihrer Branche, bleiben von der Berichts­pflicht verschont. Im Sinne des Verbrauchers wäre aber eine Regelung nötig, die Vergleich­barkeit schafft und mehr Unter­nehmen mit einschließt. Hier sind deshalb die Unter­nehmen gefragt, CSR-Kommuni­kation aus eigenem Antrieb anzugehen und für mehr Transparenz zu sorgen.

    Chancen von CSR-Bericht­erstattung effizient nutzen

    Das zunehmende Interesse am Deutschen Nach­haltig­keits­kodex (DNK) im vergangenen Jahr zeigt schon jetzt: Unter­nehmen sind durchaus zu einer Bericht­erstattung bereit. Darunter Finanz­dienst­leister und Banken, aber auch Unter­nehmen, die sich vom Wett­bewerb differenzieren möchten und frei­willig zu Nach­haltig­keits­themen Stellung nehmen.

    Hier liegt die Chance der CSR-Berichts­pflicht: Vielleicht ist sie der Anstoß, der noch nötig war, um das Thema CSR und Nach­haltig­keit mehr in den Fokus der Öffent­lichkeit zu rücken und vermehrt Unter­nehmen zu einer frei­willigen CSR-Kommuni­kation zu motivieren. Schließ­lich bietet diese zahl­reiche Chancen und Potenziale. Sie antizipiert Fragen, die die wichtigsten Stakeholder zur Nach­haltig­keits­performance des Unter­nehmens haben könnten, hilft dabei, potenzielle Reputations­risiken zu identi­fizieren und gibt Impulse für zukünftige Entwick­lungen und Veränderungen.

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    Ein umfang­reicher Nach­haltig­keits­bericht ist dabei nur eine Möglich­keit. Es geht auch einfacher und mit weniger Aufwand: Zum Beispiel mit einem digitalen Factsheet, das auf der Unter­nehmens­webseite bereit­gestellt werden kann und den wichtigsten Kern­botschaften, die für die Kommunikation genutzt werden können. Einzel­heiten dazu finden Sie hier. Bleibt die Frage: Was hindert Sie und Ihr Unter­nehmen daran, das Thema CSR-Kommuni­kation anzugehen?

    Inka Heitmann ist Consultant bei Klenk & Hoursch in Frankfurt und schwerpunkt­mäßig in den Bereichen Responsibility & Sustainability und Online & Media Relations tätig.

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