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Warum CSR-Kommunikation für Unternehmen im digitalen Zeitalter so wichtig ist
Der Blogbeitrag ist zuerst auf www.klenkhoursch.de/blog erschienen.
Transparenz wird immer wichtiger – insbesondere für Unternehmen, die sich im digitalen Umfeld bewegen. Gerade in Zeiten, in denen sich die Verbraucher zunehmend online über Unternehmen informieren und mit ihnen über Social Media Kanäle wie Facebook und Twitter in Kontakt treten. Schließlich sollte sich, wer sich für Kommunikation mit Fans und Kunden öffnet, auch Fragen gefallen lassen.
Unternehmen müssen deshalb zunehmend bereit sein, sich auch in Sachen Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber Zulieferern, Gesellschaft und Umwelt in die Karten schauen lassen. CSR-Kommunikation ist dazu ein wichtiger Schritt und bekommt nun durch die beschlossene CSR-Berichtspflicht zusätzlichen Antrieb. Dass nun für die Kunden großflächig Transparenz geschaffen wird, sollte man jedoch nicht erwarten. Denn dazu fehlt es der Umsetzung an vielen Stellen an Verbindlichkeit. Eines aber schon vorweg: Transparenz schaffen kann ein Unternehmen natürlich auch ohne Berichtspflicht.
CSR-Berichtspflicht in Kürze
Aber der Reihe nach. Zunächst scheint die Richtlinie recht eindeutig: Für zahlreiche Unternehmen in der EU wird CSR-Berichterstattung ab dem Geschäftsjahr 2017 verpflichtend. Die neue Berichtspflicht soll für mehr Transparenz sorgen. Mit einiger Verzögerung hat die Bundesregierung am 10. März das sogenannte CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz verabschiedet.
Kurz zusammengefasst: Große kapitalmarktorientierte Unternehmen, Banken und Versicherungen sind in Zukunft verpflichtet, über nicht-finanzielle Belange wie Umwelt, Soziales und Diversität zu berichten. Betroffen sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen oder einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro. Ob das Gesetz allerdings für mehr Transparenz für die Verbraucher sorgen wird, darf bezweifelt werden.
An welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht
Was die Unternehmen im Detail berichten sollen, bleibt an vielen Stellen schwammig, freiwillig und schwer überprüfbar. Der Anwendungsbereich ist mit rund 530 Unternehmen in Deutschland zudem relativ klein. »Es ist vorauszusehen, dass die […] enge Umsetzung der sog. CSR-Richtlinie in Deutschland keine Wirkung entfalten wird, weil ihr der breite Anwendungsbereich, sowie Verbindlichkeit und inhaltliche Überprüfbarkeit fehlen werden«, kritisiert die Hans Böckler Stiftung.
Weiter wird bemängelt: Einige Unternehmen bleiben auch künftig außen vor. Sie müssen schon jetzt keinen Lagebericht veröffentlichen, weil sie von einer Stiftung geführt werden oder nicht börsennotiert sind. Dies betrifft unter anderem Discounter wie Aldi und Lidl, aber auch die Deutsche Bahn AG. Alle drei Unternehmen veröffentlichen – aus guten Gründen – bereits freiwillig Nachhaltigkeitsberichte. Auch große Mittelständler und Familienunternehmen, teilweise wahre Hidden Champions und Weltmarktführer ihrer Branche, bleiben von der Berichtspflicht verschont. Im Sinne des Verbrauchers wäre aber eine Regelung nötig, die Vergleichbarkeit schafft und mehr Unternehmen mit einschließt. Hier sind deshalb die Unternehmen gefragt, CSR-Kommunikation aus eigenem Antrieb anzugehen und für mehr Transparenz zu sorgen.
Chancen von CSR-Berichterstattung effizient nutzen
Das zunehmende Interesse am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) im vergangenen Jahr zeigt schon jetzt: Unternehmen sind durchaus zu einer Berichterstattung bereit. Darunter Finanzdienstleister und Banken, aber auch Unternehmen, die sich vom Wettbewerb differenzieren möchten und freiwillig zu Nachhaltigkeitsthemen Stellung nehmen.
Hier liegt die Chance der CSR-Berichtspflicht: Vielleicht ist sie der Anstoß, der noch nötig war, um das Thema CSR und Nachhaltigkeit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und vermehrt Unternehmen zu einer freiwilligen CSR-Kommunikation zu motivieren. Schließlich bietet diese zahlreiche Chancen und Potenziale. Sie antizipiert Fragen, die die wichtigsten Stakeholder zur Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens haben könnten, hilft dabei, potenzielle Reputationsrisiken zu identifizieren und gibt Impulse für zukünftige Entwicklungen und Veränderungen.
Ein umfangreicher Nachhaltigkeitsbericht ist dabei nur eine Möglichkeit. Es geht auch einfacher und mit weniger Aufwand: Zum Beispiel mit einem digitalen Factsheet, das auf der Unternehmenswebseite bereitgestellt werden kann und den wichtigsten Kernbotschaften, die für die Kommunikation genutzt werden können. Einzelheiten dazu finden Sie hier. Bleibt die Frage: Was hindert Sie und Ihr Unternehmen daran, das Thema CSR-Kommunikation anzugehen?
Inka Heitmann ist Consultant bei Klenk & Hoursch in Frankfurt und schwerpunktmäßig in den Bereichen Responsibility & Sustainability und Online & Media Relations tätig.