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Unternehmensverantwortung: Bedeutung steigt, Klarheit über CSR-Berichtspflicht erwünscht
Die Digitalisierung ist einer der Treiber von Transparenz: Über die sozialen Netzwerke haben Kunden eine direkte Dialogmöglichkeit. Sie teilen ihre Meinung im Social Web und fordern Unternehmen auf Plattformen zu öffentlichen Stellungnahme auf. Ab 2017 soll die CSR-Berichtspflicht für mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen. Sie wird EU-weit für etwa 6.000 Unternehmen gelten.
Gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft Trifolium haben wir CSR- und Kommunikationsexperten um ihre Einschätzung gebeten: Wie steht es um die Bedeutung von CSR und Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen? Fühlen sie sich gut über die Berichtspflicht informiert und haben sie bereits mit den Vorbereitungen begonnen?
Bedeutung von CSR / Nachhaltigkeit hat zugenommen
In einem Punkt sind sich fast alle Befragten einig: 98 Prozent meinen, dass die gesellschaftliche Bedeutung von CSR und Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Rund zwei Drittel beobachten diese Entwicklung auch in ihren Unternehmen. Nun werden sich aufgrund der Berichtspflicht noch mehr Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzen müssen: Insbesondere börsennotierte Unternehmen, Banken und Versicherungsunternehmen, die künftig nichtfinanzielle Informationen zu Themen wie Umwelt, Menschenrechte oder Diversität offenlegen sollen, sind betroffen. Darüber hinaus kann jedes EU-Mitgliedsland zusätzliche Unternehmensarten als wichtig definieren. Bis Dezember 2016 haben die Mitgliedsstaaten noch Zeit für die Umsetzung. Dann stehen die Details fest. Indirekt werden auch kleinere Unternehmen über die Lieferkette von der Berichtspflicht betroffen sein, so dass es sich auch für sie lohnt, sich mit dem Thema CSR auseinanderzusetzen.
Die EU-Richtlinie lässt dabei offen, in welcher Form die Berichterstattung erfolgen muss. Unternehmen können die für sie sinnvollste Form wählen und die Informationen zum Beispiel innerhalb des Geschäftsberichts oder in einem separaten Bericht veröffentlichen. Möglich sind also beispielsweise auch ein Factsheet oder Kurzbericht, bis hin zu einem ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht im Print- oder Online-Format.
Nur ein Viertel fühlt sich gut informiert
Dass eine CSR-Berichtspflicht für bestimmte Unternehmen eingeführt wird, wissen 69 Prozent der Befragten CSR- und Kommunikationsexperten. Allerdings fühlen sich die meisten nicht ausreichend darüber informiert – hier herrscht Nachholbedarf in 2016. 54 Prozent der Umfrageteilnehmer haben in ihrem Unternehmen bereits erste Vorbereitungen im Hinblick auf die CSR-Berichtspflicht getroffen.
Unternehmensverantwortung als Chance
Glaubwürdige und transparente CSR-Kommunikation bietet die Chance, mit den Stakeholdern des Unternehmens in Dialog zu treten, neue Kommunikationsanlässe zu schaffen und wichtige Veränderungen im Unternehmen anzustoßen. Um alle wichtigen Stakeholder zu erreichen, bietet sich der Einsatz von Online-Nachhaltigkeitsberichten und Social Media an. Mehr zu den Chancen digitaler CSR-Kommunikation in unserem Blog-Artikel zum CSRcamp.
- Alle Ergebnisse im Detail als Slideshare-Präsentation
- Die wichtigsten Ergebnisse aller Teilnehmer als Infografik
- Weitere Informationen zu CSR- und Nachhaltigkeitskommunikation bei Klenk & Hoursch
Über die Umfrage
Per E-Mail und über Social Media haben wir gemeinsam mit Trifolium CSR- und Kommunikationsexperten befragt, darunter ehemalige und aktuelle Kunden, befreundete Agenturen sowie Berater. Wir haben sie um ihre Einschätzung zu ihrem Unternehmen bzw. zu einem betreuten Unternehmen gebeten. 44 haben teilgenommen, mehr als die Hälfte davon sind in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern tätig. Darunter Unternehmen aus den Branchen Chemie, Metallverarbeitung und Versicherungen. Die Umfrage gibt einen Einblick in den aktuellen Informationsstand zur CSR-Berichtspflicht und dem Umgang mit CSR / Nachhaltigkeit in den befragten Unternehmen.
Jetzt aktiv werden
Ob von der CSR-Berichtspflicht betroffen oder nicht – 2016 ist der richtige Zeitpunkt, sich systematisch mit CSR und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und im Unternehmen die Weichen für eine erfolgreiche CSR-Kommunikation zu stellen. Wie gehen Sie mit diesem Thema um?
Georg Lahme (Partner) und Inka Heitmann (Consultant) sind schwerpunktmäßig im Bereich Responsibility & Sustainability tätig.