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So kann’s aussehen: Event-Engagement in der Praxis – Teil 3
Der Blogbeitrag ist zuerst auf www.klenkhoursch.de/blog erschienen.
Vom Hashtag bis zur Social Wall: Beispiele für die Steigerung von Event-Engagement mit Hilfe von Social Media
Die Entscheidung steht: Wir machen ein Event und wir wollen unser Event-Engagement durch den Einsatz von Social Media steigern. Yeah! Ähm. Und nun? Die Theorie haben wir im Beitrag »Fünf Thesen zur Steigerung von Event-Engagement – Teil 2« betrachtet. Doch für den Schritt in die Praxis ist oft ein wenig Inspiration hilfreich. Deshalb zeigen wir im letzten Beitrag unserer Reihe zum Event-Engagement einige konkrete Möglichkeiten für die Integration digitaler Kanäle in den klassischen »Eventkommunikationsmix«.
Hashtags kanalisieren User Engagement
»Hat eine Veranstaltung ohne Hashtag eine Relevanz?« fragt ein Nutzer auf Twitter. Eine gute Frage! Aus Marken- und PR-Manager-Sicht gibt es von uns ein klares Nein. Wer für sein Event Sichtbarkeit im Social Web und User Engagement generieren möchte, muss über Owned und Earned Media Kommunikationsanreize schaffen. Diese können gezielt zur Kanalisierung der Kommunikation rund um das Event eingesetzt werden – denn kommuniziert wird so oder so.
Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit ist die Kreation eines griffigen Hashtags. Dazu kommt im Idealfall ein Verweis auf einen oder mehrere weitere Kanäle z. B. durch die Nennung von Twitter-, Snapchat- oder Instagramnamen von Event oder Marke. So wird der Content zum Event leichter auffindbar. Die Community erhält die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Der Hashtag sollte bereits bei der Eventankündigung eingeführt und konsequent in allen Materialien kommuniziert werden. Es ist empfehlenswert, ihn auch im Locationbranding einzusetzen wie es beispielsweise die Marke Esprit bei einem Event im Rahmen ihrer Kampagne »#ImPerfect« getan hat.
Gelungenes Beispiel: Der Kampagnen-Hashtag #ImPerfect ist bei einer Paneldiskussion der Marke auf der Bühne immer im Blick.
Auch in der Location ist #ImPerfect überall präsent.
Planvoll zum Event-Enagement
Von Anfang an ist ein gutes Stichwort: Der Einsatz digitaler Eventkommunikation erfordert Planung, um wirkungsvoll zu sein. Das betrifft sowohl die Planung konkreter Locationbrandings wie im Beispiel des Events von Esprit als auch die Inhalts-, Zeit- und Ressourcenplanung für die Eventkommunikation über die eigenen Social-Media-Kanäle. Hierfür bietet sich der bewährte Redaktionsplan als hilfreiches Tool an. Er hält genau fest, wer was wann auf welchem Marken-Kanal mit welchen Hashtags, Bildern und Links postet. Darüber hinaus sollten die Verantwortlichen autorisiert sein, ohne lange Abstimmung spontan auf Posts im Social Web reagieren zu dürfen und einen echten Dialog zu führen. Denn darauf kommt es an.
Es lebe das Targeting!
Voraussetzung für Dialog, also User und Event Engagement, ist Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe. Die Vorteile von Targeting zur Generierung von Aufmerksamkeit haben wir bereits erläutert. Bevor Sie jedoch die wunderbaren Möglichkeiten des Targeting auf Facebook, Xing & Co. nutzen: Finden Sie heraus, wer genau Ihre Zielgruppe ist und was sie ausmacht. Verlassen Sie sich dabei nicht nur auf Ihr Gefühl, schauen Sie sich Marktforschungsdaten an oder starten Sie eine kleine oder größere Marktforschung, sofern Ihnen keine Daten vorliegen. Mitunter fördert eine genaue Analyse überraschende Ergebnisse.
Bevor Marken- und PR-Manager also Geld für Targeting ausgeben, sollten sie sicherstellen, dass sie die richtigen Zielgruppenspezifika kennen und zugrunde legen. Nur so können Markenbotschaften verbreitet und weitere Teilnehmer für das Event – vor Ort oder vorm Bildschirm – generiert werden.
Anreize zum Posten steigern Live-Engagement vor Ort
Eine beliebte Möglichkeit zur virtuellen Teilnahme ist ein vom Veranstalter angebotener Livestream. Daneben wirken Anreize zur digitalen Kommunikation für die Teilnehmer vor Ort als Treiber für die Produktion von eigenem Content. Diese Facebook- Instagram- und Twitter-Posts vermitteln ebenfalls virtuelle Eindrücke vom Event in Echtzeit. Gute Voraussetzungen schaffen Marken- und PR-Manager auf jeden Fall mit einem freien WLAN-Zugang.
Freier WLAN-Zugang fördert aktive Kommunikation der Teilnehmer via Social Media.Die Macht des Hashtags haben wir schon erwähnt. Da geht natürlich noch mehr. Gebrandete Settings, die als außergewöhnlicher Hintergrund für Selfies dienen, können Publikumsmagnete sein. Ein Photo Booth oder »Posting Machines«, mit denen direkt ein speziell geframetes Foto mit zugehörigem Hashtag im Social Web gepostet wird, sind beliebt und regen zur Contentproduktion an.
Ein gelungenes Beispiel für die Einbindung einer Photobox zeigt L’Oreal Men Expert Deutschland im Rahmen der Veranstaltung »EM-Quartier« des Mediums 11 Freunde zum Fußballgroßereignis 2016. Der Photo Booth, in dem sich Fans auf dem Event in Berlin vor einer Logowand fotografieren lassen konnten, war Bestandteil der Kampagne #ALLESGEBEN. Die Fotos wurden direkt auf Facebook veröffentlicht.
Ein zweites Beispiel aus dem Haus L’Oreal Men Expert Deutschland: Ein Photo Booth sorgt für Traffic auf dem Messestand der Marke beim ADC Festival in Hamburg.
Als ständiger Aufruf zum Mitmachen fungieren prominent in der Eventlocation platzierte Social Walls. Send-to-Screen-Technologie macht es möglich. Der User Generated Content rund ums Event wird in Echtzeit auf Screens gezeigt und wer seinen Kommentar beisteuern oder sein Foto auf dem Screen sehen möchte, postet was das Zeug hält. Wo es passt, binden gute Moderatoren die aktuellen Postings direkt ins Eventgeschehen mit ein. Das kann nur funktionieren, wenn das Angebot zur Contenterstellung mit dem Kern des Events verzahnt ist. Einfach nur einen Photo Booth aufstellen, ist zwar möglich, doch ohne sinnvolles Gesamtkonzept wird dieser auf der Fläche ein Fremdkörper sein. Ob kleines oder großes Budget, ob B2C- oder B2B-Event, bieten Sie Ihren Gästen Kommunikationsanlässe, idealerweise im Kontext Ihres Produktes – denn dafür sind sie auf Ihrem Event.
Direkter Kontakt durch reale Touchpoints
Und natürlich sind die Teilnehmer da, um ein reales, echtes Erlebnis zu genießen, mit Menschen face-to-face zu sprechen, Produkte anzufassen und auszuprobieren. Deshalb dürfen neben allen Anreizen zur digitalen Kommunikation die realen Touchpoints nicht zu kurz kommen. Das Live-Erlebnis generiert vollkommenes Involvement, Commitment zur Marke und bringt Menschen zusammen. Es drängt sich geradezu auf, die Markenfans vor Ort in dieser intensiven Erlebnissituation durch eine sinnvolle Online-Offline-Vernetzung als Social Followers zu gewinnen. Ein Hashtag, eine Social Wall, ein einfacher Call to Action à la »Folge uns auf Facebook!« können aus einmaligen Eventbesuchern Langzeit-Fans machen. So hat »Social Müdia« keine Chance. Darüber hinaus sollten Möglichkeiten für weitere direkte Begegnungen unter Markenaffinen geschaffen werden wie Lounges, Coffee Tables o. ä. Hier knüpft und pflegt man Kontakte in ungezwungener Atmosphäre – und added diese direkt auf Facebook, Xing & Co.
Ist Ihr Event noch analog? Sie wollen mehr zum Thema? Warum digitale Eventkommunikation für Marken- und PR-Events unverzichtbar ist, erfahren Sie im ersten Teil der Serie »Analoge Marken-Events in der digitalen Ära? So 2010! – Teil 1« sowie in unserem Fachbeitrag »Digitale Kommunikation zur Steigerung von Event-Engagement« von Dr. Volker Klenk, Carsten Nillies und Uta Rebentrost, erschienen 2016 im »Handbuch Erlebnis-Kommunikation«.
Uta Rebentrost ist Senior Consultant bei Klenk & Hoursch und schwerpunktmäßig in den Beratungsbereichen Brand Engagement und Social Media & Digital Marketing tätig.