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  • 3. Dezember 2018 Julia Bröder

    Schreibtisch wechsel‘ dich – von Frankfurt nach New York und wieder zurück. Tipps fürs Arbeiten im Ausland

    Von Raphael Eisenmann

     

    Ziemlich genau fünf Jahre ist es her, dass ich meine Mini-Minigolfbahn im Büro von Hering Schuppener in Frankfurt aufgebaut habe. Seitdem ist die Zeit wie im Flug vergangen. CEO-Wechsel, aktivistische Investoren, neue Unternehmensstrategien. Jedes Projekt hatte seinen eigenen Reiz. Vom Mittelständler in der bayrischen Provinz bis zum DAX-Schwergewicht habe ich so über die Jahre Schritt für Schritt die heimische Kommunikationswelt kennengelernt.

    Doch bei Deutschland blieb es nicht. 2016 fand ich mich für einige Wochen in der Schweiz als Teil eines internationalen Projektteams wieder. Ungefähr zu dieser Zeit ging Hering Schuppener eine strategische Partnerschaft mit Finsbury und Glover Park ein. Aus vier Büros in Deutschland und Brüssel wurden auf einen Schlag 15 Büros auf drei Kontinenten. Und viele meiner Kunden begleite ich nun gemeinsam mit Kollegen aus London, New York und Hongkong.

    Lief die Zusammenarbeit von Beginn an ruckelfrei? Selbstverständlich nicht. Es gab verschiedene Arbeits- und Herangehensweisen. Doch je enger ich mit Kollegen auf der ganzen Welt zusammenarbeitete, desto lehrreicher war es. Die deutsche Brille regelmäßig abzusetzen und eine andere Perspektive einzunehmen, brachte mich jedes Mal persönlich und auch fachlich weiter.

    Und so war für mich irgendwann klar: Ich will nicht nur mit den Kollegen arbeiten, sondern einmal komplett in ihren Arbeitsalltag eintauchen. Ein Schreibtisch in New York – das wäre was. In meinem nächsten Mitarbeitergespräch benannte ich die Idee zum ersten Mal laut, und meine Vorgesetzen unterstützten mich dabei von Beginn an. Um das Endergebnis vorwegzunehmen: Von September bis Dezember bin ich nun in den USA. Neben New York arbeite ich auch in den Büros in Washington und Los Angeles. Bis dahin war es aber ein längerer Weg. Vom ersten Gespräch bis zur Abreise verging mehr als ein Jahr. Was ich in dieser Zeit gelernt habe, möchte ich gerne mit Euch teilen.

    • Zeigt Ausdauer: Es gibt immer wieder Hürden, die ein Zuhausebleiben einfacher erscheinen lassen. Ob unpassende Projektkonstellationen oder wichtige Familienfeiern – mit einer gewissen Gelassenheit ließen sich Verzögerungen deutlich entspannter überstehen.
    • Liefert gute Argumente: Ein Secondment ist nicht nur ein großer Schritt für jeden Einzelnen, sondern auch eine Investition für den eigenen Arbeitgeber. Umso wichtiger war es, diese Perspektive mitzudenken und genau zu überlegen, was ein Austausch auch der eigenen Firma bringt. Egal ob neues Thema oder neue Kontakte – nach Eurer Rückkehr ist Euer Rucksack definitiv besser gefüllt.
    • Geht Kompromisse ein: Ein Secondment ist kein Sabbatical und so habe ich darauf geachtet, meinen Alltag um die bestehenden Aufgaben herum zu planen. Auch wenn es dazu führte, dass ich einige Telefonkonferenzen zu noch schlaftrunkener Zeit gemacht habe, war es wichtig für mich, sowohl den Kontakt nach Deutschland zu halten als auch neue Kontakte in den USA aufzubauen.

    Mein typischer Arbeitstag hier in den USA ist dementsprechend zu großen Teilen zweigeteilt. Während mein Fokus am Morgen auf meinen europäischen Kunden liegt, nutze ich die Nachmittage, um eng mit meinen US-Kollegen auf Projekten vor Ort zu arbeiten. Das Schöne dabei ist, dass die eigentliche Arbeit absolut vergleichbar mit meinen Aufgaben in Deutschland ist. Dementsprechend mehr Zeit bleibt, um mich in die Feinheiten der US-Kommunikationswelt einzuarbeiten.

    Vor Weihnachten geht es wieder zurück nach Deutschland. Was ich vermissen werde? Ganz sicher den Central Park und die Büro-Pizza-Sessions am Ende jedes Monats. Gleichzeitig freue ich mich aber auch schon wieder auf meine Kollegen in Frankfurt und die Mini-Minigolfbahn.

    Raphael (31) arbeitet als Associate Director im Frankfurter Büro von Hering Schuppener. Er berät Kunden insbesondere bei Fragen der strategischen Unternehmenspositionierung und der CEO-Kommunikation. Außerhalb des Büros schnürt er sich so oft wie möglich die Laufschuhe. Nächstes Ziel: Berlin-Marathon 2019.

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