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  • 3. Juni 2017 Klenk & Hoursch

    PR Report Awards: 6 Tipps für erfolgreiche Bewerbungen

    Der Blogbeitrag ist zuerst auf www.klenkhoursch.de/blog erschienen.

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    Jedes Jahr steigt die Zahl der Einreichungen bei den PR Report Awards. Kein Wunder, neben dem Inter­nationalen Deutschen PR-Preis ist das die wichtigste Auszeichnung der Branche. In diesem Jahr darf ich schon zum dritten Mal Mitglied der Jury sein. Höchste Zeit ein paar Erfahrungen zu teilen. Denn an einem sollten wirkungs­volle und inspirierende Projekte nicht scheitern: an lang­weiligen, unverständ­lichen, lücken- und fehler­haften Bewerbungen. Hier meine sechs Tipps für gewinn­bringende Bewerbungen:

    1. Weniger Wörter, mehr Inhalt

    Die vorgegebenen Zeichen bei der Einreichung sind strikt. Das macht Sinn, denn jedes Jury-Mitglied bewertet mehr als 50 Einreichungen in unter­schied­lichen Kategorien in Bezug auf mehrere Kriterien. Die grund­sätz­liche Qualität eines Projekts muss also schon beim Drüber­fliegen einzu­ordnen sein: Ziele, Heraus­forderung, Maßnahmen, Ergeb­nisse. Was dabei nicht hilft, sind Adjektiv- und Superlativ-Orgien, aussage­freies Business-Bullshit-Bingo, viel Lärm um wenig Inhalt. Sprach­ökonomie heißt: Wörter zählen; im wört­lichen und im über­tragenen Sinn. Note to self: 2017 bleiben wir bei Klenk & Hoursch 20 Prozent unter der vorgegebenen Zeichen­zahl.

    2. Weniger panaschieren, mehr kumulieren

    Unter allen einge­reichten Informa­tionen sind für mich zwei Texte besonders wichtig: »Zusammen­fassung des Projekts« und »Appell an die Jury«. Auf diese beiden komme ich zurück, wenn ich eine Kategorie durch­juriert habe und die Bewertungen nochmal in der Gesamt­schau über­prüfe. Oder wenn ich vor Ort mit den KollegInnen aus der Jury diskutiere und dazu schnell nach den wesent­lichen Zahlen und Botschaften suche. Deshalb: Voller Fokus auf diese beiden Texte!

    Was rate ich unseren Teams also ganz praktisch? »Schreibt zuerst den Appell und lasst da Eure ganze Begeisterung für das Projekt raus. Dann haut die Beschreibung raus, Bullet­points, wo immer es geht. Zum Schluss noch mal tief Luft holen und die Zusammen­fassung texten. Die sollte die Projekt­beschreibung nicht einfach ›in kurz‹ wieder­geben, eigene Schwer­punkte setzen, eine Ebene höher. Und: Starke Bilder, emotionale Botschaften, viele Fakten!«

    3. Weniger Bewegtbild, mehr Bewegtbild

    Filme zu den Einreichungen produzieren oder nicht? Meine Meinung: Wenn ein starkes Bewegt­bild­format zum Kern einer Idee, Mechanik, Maßnahme gehört: Her damit und mehr von solchen Projekten! Aller­dings: Ein Projekt, das schon in der Zusammen­fassung zusammen­gefasst, im Tweet getweetet, in der Beschreibung beschrieben und in der begleitenden Präsentation präsentiert wurde auch nochmal im Filmchen filmisch zusammen­zufassen, ist zu viel. Weil nix Neues drin steckt. Und ganz ehrlich: Nach drei frustrierenden Filmchen dieser Art mache ich mir nicht mehr die Mühe, weitere runter­zuladen und anzu­schauen. Ich habe den Rest der Dokumente ja schon hinter mir. Und noch 30 weitere Einreichungen vor mir. Fazit: Steckt die Ressourcen für einen solchen Film lieber in noch kürzere, dichtere, über­zeugendere Einreichungen.

    4. Bessere Ziele, mehr Ergebnisse

    Dass Ziele SMART sein sollten, also spezifisch, messbar … ach egal, jeden­falls: Das Ziel »Steigerung des Engagements bei relevanten Ziel­gruppen« ist KEIN smartes Ziel. Noch weniger Punkte auf der Smartness-Skala bekommt von mir das zugehörige Ergebnis: »Das Engagement bei relevanten Ziel­gruppen konnte signifikant gesteigert werden.« Eigent­lich ist es ganz einfach. Die Ziele sollten SMART sein und entweder auf der gleichen inhalt­lichen Ebene liegen oder nach einer klaren Hierarchie geordnet sein. Die Ergeb­nisse sollten sich direkt und erkennbar (Nummerierung?!) auf die Ziele beziehen und jedem Ziel sollte auch ein Ergebnis zugeordnet sein.

    5. Weniger Formfehler, mehr Nominierungen

    Ganz ehrlich: Ein Projekt ohne Angabe des Aufwandes einreichen bei einem Award, der unter anderem die Ergeb­nisse im Verhältnis zum Aufwand prämiert? Kann man machen, macht aber keinen Sinn. Also: Egal, ob Mensch­tage, Euros oder Bitcoins – rein­schreiben! Zweiter Punkt: Ein Projekt in mehreren Kategorien einzu­reichen, kann durchaus sinnvoll sein. Aller­dings sollte das Projekt auch voll zu jeder Kategorie passen und nicht nur ein bisschen. Das war in den letzten Jahren nicht immer der Fall. Also nicht nach dem Prinzip »Spray and Pray« einreichen, sondern genau hinschauen und dann gerne bei mehreren Kategorien hinter­legen.

    6. Weniger Bescheidenheit, mehr Handwerk

    Bei den PR Report Awards werden nicht nur Raketen-Kampagnen vom anderen Stern ausge­zeichnet. Es geht um nach­weislich wirkungs­volle Kommuni­kation. Die Methoden können genauso Mittel zum Zweck sein wie die Maßnahmen. Bestes Beispiel ist die inter­nationale Positionierung unseres Kunden GNT durch strategische Media Relations. 2016 mit dem PR Report Award ausgezeichnet, 2017 mit dem Inter­nationalen Deutschen PR-Preis und gerade für den Sabre EMEA Award nominiert. Weil das Ergebnis nicht nur hohe Reich­weite oder tiefe Durch­dringung war, sondern eine vier­stellige Zahl von echten Neukunden. Heißt: Nicht nur VR- und Drohnen-Projekte einreichen, die natür­lich alle data-based, consumer-centric, story-driven und omni-channel sind und mithilfe von Design Thinking und Scrum in einem leanen und agilen Prozess radikal neu gedacht wurden. Aber die natür­lich auch einreichen, klar. 😉

    Gibt es noch weitere gute Tipps? Mit Sicher­heit! Gerne hier kommentieren. Kann man Awards auch albern finden und ignorieren? Durchaus. Dazu mehr in Teil 1 dieser Blogpost. Ich bin jeden­falls gespannt auf die Einreichungen in diesem Jahr und freue mich auf intensive Diskussionen im Jury-Kreis.

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