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  • 20. März 2018 Tobias Bruse

    Nie im Leben, kleiner Peter

    Habt ihr schon mal vom „Peter-Prinzip“ gehört? Nicht? Dann wird es Zeit. Das Peter-Prinzip sagt grundsätzlich: Mitarbeiter werden solange befördert, bis sie maximal überfordert sind. Das ist eine These, die sich als Klassiker in der Managementliteratur etabliert hat. Sie kommt aus der grauen Vorzeit, Ende der 1960er Jahr und besagt: Wenn ein Mitarbeiter seinen Job gut macht, wird er befördert und bekommt mehr Verantwortung. Und die steigende Verantwortung treibt ihn irgendwann in die Überforderung.

     

    Ein Beispiel, bitte…

    Na gut, ein Beispiel aus dem Agenturalltag: Wir arbeiten an einem Projekt und ein Kollege schreibt eine grandiose Analyse für ein Konzept. Er kann Informationen einfach gut aufbereiten und verdichten. Weil er so fantastische Arbeit geleistet hat, soll er beim nächsten Projekt die Strategie und Maßnahmen schreiben. Das fällt ihm zwar schwerer, funktioniert aber auch noch sehr gut. Und weil er sich in zwei Projekten bewährt hat, darf er das nächste Projekt leiten. Doch dann: der totale Flop. Der Kollege kann einfach nicht organisieren und koordinieren. Er ist damit überfordert.

    In vielen Unternehmen und Agenturen wird das Peter-Prinzip aus der „grauen Vorzeit“ dennoch gelebt. Das ist weder flexibel noch fair, weil Mitarbeiter nicht entsprechend ihrer eigentlichen Fähigkeiten arbeiten können.

    Warum erzähle ich euch das?

    Seit einigen Monaten kümmere ich mich bei komm.passion um Neueinstellungen von Trainees und Praktikanten. Eine Frage, die mir dabei immer wieder gestellt wird: Wie verläuft eigentlich eine Karriere in der Agentur? Fange ich mit bestimmten Teilaufgaben an, kann mich dann hochkämpfen, irgendwann ein Projekt leiten und Mitarbeiter koordinieren?  Die Antwort, die ich dann gebe, ist simpel: Das liegt an dir.

    Denn wir haben „Peter“ den Kampf angesagt und dazu ein System eingeführt, dass „Führungskräfte“ und „Fachkräfte“ unterscheidet. Führungskräfte sind die Allrounder, ich gehöre auch dazu. Sie steuern unterschiedliche Projekte und haben sowohl inhaltlich als auch organisatorisch den Überblick über alles, was im Projekt ansteht. Sie müssen koordinieren und Projekte wie Mitarbeiter steuern. Wenn ich das als Mitarbeiter gut kann, greift auch bei uns das Peter-Prinzip und ich darf nach und nach immer größere Projekte mit mehr Budget verantworten.

    Der Kampf gegen Peter

    Die Kampfansage an „Peter“ ist eine andere: Wir wissen nämlich, dass es Menschen gibt, die genau das nicht können oder wollen. Das sind unsere Fachkräfte, unsere Spezialisten. Bei vielen ist zum Karrierestart schon klar, dass sie immer Spezialist bleiben: Zum Beispiel bei Designern oder Programmierern. Wir haben auch Medical Writer in der Agentur. Das sind oft Biologen, die sich um alle medizinischen Fachtexte kümmern.

    Es gibt auch Fachkräfte, deren Werdegang nicht so eindeutig war. Dazu gehört zum Beispiel der Kollegen, der PR studiert hat und sich nun voll und ganz auf Analysen und Datenauswertung konzentriert. Oder jener mit dem Journalismus-Background, der heute nur noch Kreation macht. Die Kollegen haben für sich herausgefunden, dass ihnen die Arbeit in ihrer „Nische“ mehr Spaß macht als die „Steuerrolle“. Und das ist auch gut so. Sie müssen keine Projektverantwortung übernehmen oder Mitarbeiter steuern. Sie machen ihr Ding. Und tragen für eben dieses Ding dann die Verantwortung, die genauso groß und wichtig sein kann.

    Werde ich als Fachkraft dann nie befördert?!

    Zum Glück gilt für unsere Spezialisten: Fachkräfte können eine ebenso steile Karriere hinlegen wie die Führungskräfte. Sie werden vom Junior Art Director zum Art Director oder vom Junior Medical Writer zum Senior Medical Writer. Gerüchten zufolge verdienen Fachkräfte bei uns sogar manchmal besser als die Führungskräfte. Und werden manchmal auch noch schneller befördert…

    Klingt unverschämt, ist aber logisch: Schließlich funktioniert eine Agentur dann besonders gut, wenn sie beide Facetten hat. Den Spezialisten und den Allrounder. Den Steuermann und den Experten. Das Peter-Prinzip macht in Agenturen schlicht keinen Sinn.

    Come in and find out

    Apropos Agentur: Wenn man mich fragt, ist es auch Aufgabe der Agentur, die Talente ihrer Mitarbeiter zu entdecken, zu fördern und diese in eine bestimmte Richtung weiterzuentwickeln. Aus meiner Sicht kann man beim Berufseinstieg häufig noch gar nicht wissen, was einem in der Arbeitswelt am meisten liegt und den größten Spaß bereitet. Das ging mir zumindest so. Der Vorteil an einer Agentur wie komm.passion ist, dass man es herausfinden kann. Ganz nach dem Motto: „Come in and find out.“

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