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re:publica15: Eine Dienstreise verpackt als Erlebnis
Ein Festival, das vorgibt eine Konferenz zu sein: die re:publica. Meine Neugier wurde bereits in der Eingangshalle gebührend befriedigt. Dumpfe Bässe ließen meinen Körper erbeben, gepaart mit purpurfarbenem Licht, das die hohen Backsteinwände einfärbte und die Assoziation mit einem Club nahelegte. Am Vorabend des offiziellen Beginns des dreitägigen Spektakels durfte ich einen Blick hinter den Vorhang werfen und die Pforten des re:publica-Reichs betreten: ein alter, still gelegter und pompös aufgemöbelter Bahnhof. Das Herz des Palastes durfte ich allerdings erst am folgenden Tag bestaunen. Unendliche Weiten – auch Hallen genannt – getaucht in farbiges Licht, jeweils stimmig zum Schauspiel – auch als Session bezeichnet.
Der Grund meines Besuchs war die Beteiligung der Aktion Mensch. Seit Oktober 2014 bin ich als Junior-Beraterin im Content Management bei Script und habe die Aktion Mensch bereits im Dezember 2014 bei der Kommunikation zu ihrem Zukunftskongress unterstützt. Zur re:publica durfte ich wieder mitmachen – vor allem im Bereich Social Media – und vor allem live dabei sein. In zwei Sessions diskutierten Expertinnen und Experten mit und ohne Behinderungen über das Thema Inklusion: Welche Möglichkeiten und Chancen bieten technische Entwicklungen in Zukunft Menschen mit Behinderungen? Und was muss in der Gesellschaft passieren, damit Inklusion gelingt? Spannend! Dank moderner Technik könnt ihr es euch hier ansehen: Session 1 und Session 2. Vorort dokumentierte ich die Diskussionen via Fotos und Tweets.
Neben den beiden „dienstlichen“ Sessions durfte ich mich außerdem etwas rumtreiben. Sympathische Hipster-Nerds – die neue Generation – erzählten mir, wie sich das stilistische Bild eines Hackers in Filmen seit 1985 verändert hat: Vom Geek des Jahrtausends hinzu Thor alias Chris Hemsworth (Blackhat). Am zweiten Tag war der Vortrag meines Kollegen Sascha Stoltenow Programm. Der war mal Soldat und so ganz lassen ihn die damit verbundenen Themen nicht los. Zusammen mit knapp 300 anderen Besucherinnen und Besuchern wurde ich auf eine Reise durch die Propagandawelt des Islamischen Staates genommen. Könnt ihr euch hier anschauen.
Das war die re:publica – ein Festival, lediglich ohne besoffene Tölpel, stattdessen bis oben hin vollgestopft mit intelligenten, interessanten Menschen. Darunter auch zahlreiche Vertreter des Hipstertums. Not to be missed! Für meine erste „Dienstreise“ fand ich das eigentlich recht angenehm.
Verfasst von Nadja Müller
STG 1 – die Hauptbühne. Mehr als 6.000 Teilnehmer und über 800 Sprecher und Sprecherinnen besuchten in diesem Jahr die re:publica.
Inklusion/Exklusion: Eine Frage der Technik? – die erste Session der Aktion Mensch. Dabei waren Katja Fischer (v.l.), Sascha Stoltenow (Script Communications), Klaus Miesenberger, Urs Lambertz und Tom Bieling.