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Livestreaming: Ein digitaler Trend für Unternehmen
Der Blogbeitrag ist zuerst auf www.klenkhoursch.de/blog erschienen.
Ein Fußballspiel, einer politischen Debatte oder unseren Lieblingsbloggern live zu folgen, ist für viele vollkommen normal geworden. Jeder kann von überall alles verfolgen – und das in Echtzeit, über verschiedenste Plattformen und ohne großen technischen Aufwand. Ein digitaler Trend, den auch Unternehmen für sich nutzen können.
Livestreaming – ein digitaler Trend
Seit 2016 ist es einer der neuen digitalen Trends: Livestreaming. Täglich werden es mehr Nutzer, die über Periscope, Snapchat, YouTube, Instagram oder Facebook ihre Follower live auf dem Laufenden halten. Die Hemmschwelle ist gering. Kaum ergibt sich ein besonderer Moment, wird das Handy aus der Tasche gezogen, die Kamera in der jeweiligen App geöffnet und losgefilmt. Vor Fragen oder Kommentaren ausweichen ist zwecklos. Es wird vorher nicht lange überlegt, was genau gepostet wird – oder was lieber nicht: Nahbarkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit im Gegenzug für die Aufmerksamkeit und Treue der Zuschauer. Ist diese Art der Interaktion auch für Unternehmen geeignet? Oder ist die Gefahr der Echtzeitkommunikation zu groß?
Stressfaktoren Technik und direkter Kundenkontakt
Denkt man als Unternehmen an die Kommunikation mit seinen Kunden in Echtzeit, kommen einem berechtigt viele Fragen und Bedenken. Live bedeutet oft Stress. Der Stream funktioniert ohne großen technischen Aufwand, trotzdem muss dafür gesorgt werden, dass jeder Zuschauer jederzeit alles verfolgen kann. Andernfalls fällen Nutzer schnell die Entscheidung, abzuschalten. Funktioniert technisch alles einwandfrei, erscheint bedingt durch den direkten Kundenkontakt der nächste Stressfaktor. Immer können unangenehme Kommentare oder Fragen auftauchen. Sollte drauf reagiert werden und wenn ja, wie? Große Vorüberlegungen zur Formulierung oder Besprechungen mit Kollegen sind da nicht möglich.
Geringer Aufwand – viel Mehrwert
Unmittelbarkeit, Nahbarkeit, Authentizität und Glaubwürdigkeit sind die großen Vorteile des Livestreamings. Der technische Aufwand ist gering, die Bedienung kinderleicht und jeder kann mobil auf darauf zugreifen. So wird vor allem eine junge Zielgruppe erreicht, die viel unterwegs ist und dabei nichts verpassen möchte. Sie zeigt selber durch Instagram oder Snapchat ihre Momente, die sich nach 24 Stunden wieder löschen. Ein Phänomen, das auch Unternehmen durch Livestreams für sich nutzen können: Sie geben ihren Kunden ein Gefühl von Exklusivität und können neue Inhalte ausprobieren, die, wenn sie schlecht laufen, direkt wieder verschwinden.
Menschlichkeit zeigen
Außerdem können Unternehmen ihre moderne und menschliche Seite zeigen. Missgeschicke und Versprechen sind sympathisch und werden direkt verziehen, ausformulierte und perfekt inszenierte Artikel können hingegen unauthentisch wirken. Neben der Kundenbindung spart Livestreaming auch Zeit und Ressourcen, da im Nachhinein keine Aufbereitung nötig ist.
Möglichkeiten für alle Unternehmen
Es gibt unzählige Möglichkeiten, die von direkten Q&A-Sessions wie 2016 von McDonalds bis zu großen Übertragungen von Events gehen können. Ankündigungen und Eilmeldungen, oder Einblicke in die Unternehmenskultur durch Interviews oder die Weihnachtsfeier werden gestreamt. Auch Illustrationen von den eigenen Produkten, wie Porsche es betreibt oder Dienstleistungen oder Pressekonferenzen und Hauptversammlungen, sind möglich. Der Kreativität und Einsetzbarkeit von Livestreams sind keine Grenzen gesetzt.
Damit sind sie nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für Start-Ups, Mittelstandsunternehmen und Non-Profit Organisationen interessant. Auch der Bundesrat entdeckte das Streaming für sich und zeigt regelmäßig Debatten öffentlich.
Die Statistiken sprechen für sich. Livestreaming ist nicht nur ein vorübergehender Hype. Laut des ‚Digitalisierungsbericht 2016‘ stieg die Anzahl der Nutzer von Livestreamdiensten von 15,6 Millionen in 2013 auf 23,1 Millionen in 2016 an.
Livestreaming: Ein digitaler Trend für Unternehmen – Klenk & Hoursch – Corporate & Brand Communications
Die Plattform livestream.com zeigt ebenfalls in konkreten Zahlen den großen Zuwachs und die Beliebtheit für die Kommunikation in Echtzeit.
Live video is more appealing to brand audiences: 80% would rather watch live video from a brand than read a blog.
Ob und wie Unternehmen Livestreaming für sich nutzen wollen, ist oft eine Frage der Inhalte und der entsprechenden Zielgruppe. Die unmittelbare Nahbarkeit kann definitiv ein großer Vorteil sein. Bringt der Stream jedoch im schlimmsten Fall keinen Erfolg, verschwindet er direkt wieder und war wenigstens einen Versuch wert.
Das war der erste Beitrag der #Bloginvasion des PRSH e.V. von Katharina Kirstein, Studentin im Studiengang Public Relations an der Hochschule Hannover. Fünf Mitglieder des PRSH e.V. haben sich mit unterschiedlichen digitalen Trends befasst, die auf verschiedenen Agenturblogs veröffentlicht werden. Begleitend ist ein Interview von unserem Vorstandsmitglied Daniel J. Hanke erschienen: http://www.prsh.de/2017/07/09/invasion-interview-daniel-j-hanke/