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Kollege (M/W/D) gesucht: „Als PR-Berater müssen wir immer genau hinschauen, wen wir wo beraten – oder wen auch bewusst nicht“
„Als PR-Berater müssen wir immer genau hinschauen, wen wir wo beraten – oder wen auch bewusst nicht“
Die PR-Agentur navos sucht eine*n Trainee. Im Interview sagt Geschäftsführerin Charlotte Holzum, mit welchen Branchen man als PR-Berater einen gesellschaftlichen Unterschied machen kann – und was navos von anderen Agenturen abhebt.
Wie sieht euer Wunschbewerber aus? Was sollte er oder sie fachlich mitbringen? Und was menschlich?
Es gib viele kluge Köpfe, aber nicht alle sind auch nett. Für uns muss beides Hand in Hand gehen. Dabei sind uns perfekte Lebensläufe nicht wichtig, sondern das, was man aus seinem Leben bisher gemacht hat.
Was heißt das?
Es gibt so viele perfekte Lebensläufe, die keine Ecken und Kanten haben. Doch gerade das brauchen wir als Berater: Abi im zweiten Anlauf; früh Kinder bekommen und dennoch ein Studium durchziehen; etwas ausprobieren und sich selbst anerkennen, dass es nicht passt; selbst zurückstecken, da man jemand aus dem Umfeld unterstützen muss oder einfach Praktika und Nebenjobs, die zeigen, dass man sich für die Welt da draußen interessiert. Das gehört alles zum Leben.
Und warum sollte sich so jemand ausgerechnet als Trainee bei navos bewerben?
Weil wir wissen, was wir tun. Und das Wissen gerne teilen und weitergeben. Wir haben viele hochpolitische und komplexe Themen auf dem Tisch. Von Dekarbonisierung über Infrastrukturausbau bis zu globalen Lieferketten. Dabei sind wir für die meisten Kunden integriert unterwegs und denken Themen stakeholderübergreifend – vom Mitarbeiter, über die Partner und Investoren bis zur Politik und unmittelbaren Nachbarschaft.
Zu euren Kunden gehören durchaus auch als kritisch geltende Branchen. Sind PR-Talente heute denn bereit, zum Beispiel für die Energiewirtschaft zu kommunizieren?
Gerade Energie, Rohstoffe und Mobilität sind doch die drängendsten Fragen unserer Zeit. Hier, im wahrsten Sinne, den Dialog mitzugestalten: das ist extrem spannend und bereichernd, da man Zukunft aktiv mitgestaltet. Davon unabhängig bin ich überzeugt, dass wir als PR-Berater immer genau hinschauen müssen, wen wir wo beraten – oder wen auch bewusst nicht. Wir haben hier sehr klare Linien, welche Branchen und Projekte wir ablehnen, und wenn wir mal unsicher sind, stimmen wir im Team ab. Das geht von der offenen Diskussion bis zur anonymen Doodle-Abfrage.
Wie sehen die Inhalte und Aufgaben in eurer täglichen Arbeit ganz konkret aus?
Wir begleiten Konzerne, aber auch Mittelständler, Startups und NGOs im Bereich Energie, Rohstoffe, Mobilität und Infrastruktur. Außerdem beschäftigen uns intensiv mit Diversity-Themen, Kinderrechten und der Arbeitswelt von morgen. Das machen wir lokal, medial, politisch – national wie international. Das schlägt sich übrigens auch in unserer Mitarbeiterstruktur nieder.
Was macht euch als Agentur aus?
Andere reden von ihren Agentur-Hunden, wir haben über 35 Agentur Kinder. Denn für uns steht fest, Kinder und Karriere dürfen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil. Für uns sind sie zugleich eine stete Erinnerung, dass man nur ein wirklich guter Berater sein kann, wenn man ein Leben außerhalb der Agenturblase hat. Unsere jüngsten Mitarbeiter:innen sind Anfang 20, unsere ältesten Anfang 60.
navos ist Teil von JvM. Welche Stellung hat die Agentur in der Gruppe? Inwiefern seid ihr mit den anderen JvM-Agenturen vernetzt?
Wir stehen miteinander im steten Sparring, was durch die verschiedenen Insights super bereichernd ist. navos-seitig bringen wir vor allem unsere Erfahrungen bei Corporate, Change und Stakeholderdialog ein.
Welche Rolle spielen Preise und Auszeichnungen für euch?
Das sind schöne Momente für das Team – also Kunde und Agentur – um gemeinsam innezuhalten und sich auch mal von Dritten auf die Schulter klopfen zu lassen.
Ihr sucht an dieser Stelle eine/n Trainee. Wie lange bleiben eure Talente in der Regel? Wie sehen die Karriereaussichten aus? Oder anders herum gefragt: Bildet ihr für euch selbst aus? Oder für den Markt?
Wir setzten immer auf die Langstrecke. Für uns ist ein Trainee deshalb ganz klar eine Investition in unsere Zukunft. Viele unserer heutigen Senioren haben schon mit uns gemeinsam ihre ersten Schritte in der Branche gemacht.
Warum fällt es der Branche im Moment so schwer, gute Berater für sich zu begeistern?
Ich glaube, wir begeistern weiterhin viele gute Berater. Die Nachfrage nach guter Kommunikation ist jedoch extrem groß und steht in keinem Verhältnis zu den vorhandenen Kapazitäten. Wir haben für uns als Agentur daher bewusst entschieden, lieber auf zusätzliche Projekte als auf Qualität zu verzichten.