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Junior Award 2015 – Die Finalisten: Steckbrief 2
Der internationale deutsche PR-Preis 2015 der DPRG, Kategorie 6: Junior Award
In dieser Serie stellen drei der vier Finalisten für den DPRG-Junior Award sich und ihre Konzepte vor.Die Aufgabenstellung:
Aufgabe war es, für den Förderverein Hospiz Hamm e.V. ein professionelles PR-Konzept mit lokaler/regionale Ausrichtung (Analyse, Strategie, Umsetzung, Evaluation) zu erstellen. Anlass sollte eine Aktionswoche bzw. ein Aktionszeitraum des Projekts “Leben bis zuletzt” sein. Bewertungskriterien der Jury waren unter anderem strukturierter Aufbau, kreative Leitidee und Realisierbarkeit. Das vollständige Briefing kann man auf der Seite der DPRG nachlesen.
Steckbrief 2
Einreicher: Im Teamfoto v.l.n.r.: Maria Voskoboynikova, Maren Epping, Clara Lamm, campus relations e.V., Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Das Team
Maren Epping
Studiengang: 3. Semester Master Kommunikationswissenschaft
Praktische PR-Erfahrung: Praktika bei Amazon, ZDF, VHR (London) und einer Dortmunder Agentur; Wissenschaftliche Hilfskraft für Öffentlichkeitsarbeit an der Münster School of Design; Studentische Hilfskraft für Online Kommunikation am IfK Münster; Erster Vorstand bei campus relations e.V. und diverse Projektleitungen.
Clara Lamm
Studiengang: 3. Semester Master Strategische Kommunikation
Praktische PR-Erfahrung: Praktika bei Ketchum Pleon, Ningbo Daily Group (China) und Power+Radach; Studentische Hilfskraft für Public Relations an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Münster; Zweiter Vorstand bei campus relations e.V. und diverse Projektleitungen.
Maria Voskoboynikova
Studiengang:
5. Semester Bachelor KommunikationswissenschaftPraktische PR-Erfahrung:
Dritter Vorstand bei campus relations e.V. und diverse Projektleitungen.Die Motivation
In unserer Vereinsarbeit merken wir immer wieder, wie hilfreich und wichtig praktische PR-Erfahrungen neben dem Studium sind. Am Award teilzunehmen schien uns also eine tolle Möglichkeit zu sein, neue Erfahrung zu sammeln und sich voll und ganz auf die Erarbeitung eines PR-Konzepts zu konzentrieren – ganz unabhängig davon, wie weit wir im Wettbewerb kommen würden.
Gerade die Hürden, die es zu überwinden galt, wie das knappe Zeitbudget, kreative Leerlaufphasen oder das ‚große Ganze‘ nicht aus dem Blick zu verlieren, haben uns vieles gelehrt. Einen Beitrag dazu geleistet hat auch die ungewöhnliche Aufgabenstellung, ein PR-Konzept für ein Hospiz zu entwerfen. Sich mit Sterbe- und Trauerbegleitung zu beschäftigen fordert zwar viel Feingefühl, aber heißt noch lange nicht, ständig in negativen Gedanken und Themen versunken zu sein. Wir haben die Herausforderung genossen, uns genau wie unser Konzept jederzeit auf die positiven Dinge fokussiert und hatten viel Spaß in den Stunden gemeinsamer Arbeit.
Das Konzept
Haupterkenntnisse aus der Analyse
Für das Christliche Hospiz Hamm ist ein Hospiz nicht nur ein Ort, sondern eine Haltung: Das Leben ist bis zuletzt lebenswert und sollte auch so gestaltet werden. Diese positiv ausgerichtete Hospizidee hat in der Gesellschaft jedoch noch keine weite Verbreitung gefunden. Nicht nur der Hospizidee, sondern auch konkret dem Christlichen Hospiz sollte zu größerer Bekanntheit verholfen werden.
Die Natur des Themas Sterbebegleitung fordert dabei eine besonders einfühlsame, emotional adäquate und seriöse Kommunikation, die zugleich der öffentlichen Ablehnung und Verdrängung entgegenwirkt. Das Hammer Hospiz betreibt bereits eine angemessene und regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit sowohl online auf der umfangreichen und professionellen Website als auch offline in Form von Pressearbeit und Aktionen. Dennoch fehlen beispielsweise Aspekte wie ein Social Media-Auftritt, eine Eingliederung der Website in die Corporate Identity sowie öffentliche Veranstaltungen, die regelmäßig und einheitlich gestaltet werden. Die fehlende Abgrenzung zur anderen Hospizeinrichtung in Hamm weist auch auf eine bisher unzureichende Herausstellung der Alleinstellungsmerkmale des Hospizes hin. Um die Aufgaben des Hospizes auch auf Dauer unabhängig und angemessen erfüllen zu können, ist zudem eine Erhöhung der Spendenbereitschaft durch Kommunikationsmaßnahmen wünschenswert, bildet jedoch nicht erste Priorität.
Um diese Probleme zu bearbeiten und die Potentiale zu nutzen, wurde eine Aktionswoche rund um den Welthospiztag ins Leben gerufen.
Kernbotschaft
Die Kommunikationsmaßnahmen der Aktionswoche fokussieren sich optisch und inhaltlich darauf, das Image von Hospizen von einem dunklen, abgeschobenen, melancholischen Ort zu einem lebensbejahendem, offenen und generell positivem Bild zu ändern.
Kreative Leitidee / Strategischer Hebel
Der Kernbotschaft entsprechend wurde ein auffälliger Slogan für die Aktionswoche ins Leben gerufen: Heute ist mein
letzterbester Tag! Der moderne, ungewöhnliche Leitsatz schafft größtmögliche Aufmerksamkeit bei Betroffenen und Nichtbetroffenen und umgeht die ablehnende Haltung der Öffentlichkeit gegenüber Themen, die den Tod betreffen.Das gestalterische Element einer Tafel zieht sich wie der Slogan in allen Medien und Veranstaltungen durch die komplette Woche. Es symbolisiert, dass jeder Tag wie eine leere Tafel ist, die immer wieder neu beschriftet und lebenswert gestaltet werden kann – auch für Schwerkranke, was die Aufgabe der Hospize darstellt.
Maßnahmen-Highlights
Um den Lebenswert eines jeden Tages zu verdeutlichen und alle Dialoggruppen in der Breite zu erreichen, finden an jedem Tag der Aktionswoche Veranstaltungen in der Hammer Innenstadt wie auch im Hospiz selbst statt, die wir im Rahmen des Konzepts detailliert ausgearbeitet haben. Zu den Veranstaltungen zählen beispielsweise ein Benefizkonzert, ein Tag der offenen Tür im Hospiz und eine Filmvorführung – jede mit Bezug zur Hospizidee und zum Motto Heute ist mein
letzterbester Tag, sodass die Aufmerksamkeit optimal genutzt wird. Auf dem Hammer Marktplatz wird während der kompletten Woche eine große Tafelwand aufgestellt, auf der jeder Einzelne notieren kann, was für ihn persönlich den Tag zu seinem besten Tag macht. Im Rahmen eines Facebook-Gewinnspiels wird dazu aufgerufen, genau dies auch in die für die Aktionswoche erstellte Veranstaltung zu posten.
Auf der Abschlussveranstaltung erhält jeder Teilnehmer schließlich eine kleine, mit dem Hospizlogo gebrandete Tafel und die Aufgabe, darauf regelmäßig zu notieren, was den jeweiligen Tag besonders schön macht. Diese Aktion soll für eine nachhaltige Wirkung der Aktionswoche sorgen, sodass sich die Teilnehmer auch danach noch an das Hospiz und die Hospizidee erinnern.Trotz der Vielzahl an Aktionen werden die Personal- und Materialkosten der Aktionswoche durch die breite ehrenamtliche Unterstützung sowie durch Pay-After Maßnahmen möglichst gering gehalten. Die vielfältige Themenausrichtung der Aktionstage erreicht alle Dialoggruppen und generiert ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Zu diesem Zweck werden auch die Lokalmedien, zu denen bereits ein intensiver Kontakt besteht, miteinbezogen, sodass die Aktionswoche im Vorfeld, während und nach der Veranstaltung Anklang in Print- und Onlinemedien findet.
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Junior Award 2015 – Die Finalisten: Die Serie im Überblick
- Steckbrief 1: Nicole Hackmann, Jan Reinholz und Carina Temmen vom PRSH e.V. (PR-Studierende Hannover e.V.)
- Steckbrief 3: Loreen Abedi, Janine Riedel, Katharina Striewe vom PRSH e.V. (PR-Studierende Hannover e.V.)