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  • 17. August 2018 Julia Bröder

    Ist Geld nicht mehr wichtig? Personalberater Lars Kreyenhagen über Gehälter in PR und Marketing

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    Die Gehälter von Führungskräften in PR und Marketing sind seit dem vergangenen Jahr kaum bis gar nicht gestiegen. Das zeigt der Vergütungsreport der Unternehmensberatung Kienbaum. Demnach verdienen Leiter der Unternehmenskommunikation genau wie 2017 jährlich 125.000 Euro. Das Jahresgehalt von Marketingleitern sank von 119 auf 116.000 Euro. Referenten verdienen in beiden Bereichen 61.000 bis 62.000 Euro. Was diese Entwicklung für Young Professionals bedeutet und wohin die Löhne in PR und Marketing künftig tendieren, hat Berater Lars Kreyenhagen von Markenpersonal in Hamburg für uns eingeschätzt

     

    PR Career Center: Aktuell stagnieren die Gehälter von Führungskräften in PR und Marketing. Was bedeutet das für die Young Professionals von heute? Wie schätzen Sie die Entwicklungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein?

    Lars Kreyenhagen:  Ich glaube, dass den Young Professionals von heute das Thema Geld gar nicht mehr so wichtig ist. Viel essentieller sind für sie eine gesunde Work-Life-Balance und Freizeit, die sie mit ihren Familien und Freunden zum Ausgleich nutzen können. Keiner hat mehr Lust auf Themen wie Burn-Out oder andere Beschwerden, die durch zu viel Arbeit entstehen. Das Gehalt ist dann erstmal zweitrangig. Trotzdem werden die Gehälter auf lange Sicht wieder ansteigen. Der Grund: Die Bedeutung von PR und Marketing wird noch weiter zunehmen und wichtiger sein, als sie es heute schon ist. Und dann wachsen auch die Gehälter wieder an.

    PR Career Center: Dass die untersuchten Gehälter dieses Jahr durchschnittlich auf dem gleichen Niveau geblieben sind, verwundert – Stichwort Fachkräftemangel. Unternehmen, auch in der Kommunikation, kämpfen um die besten Leute, was eigentlich Gehaltszuwächse erwarten lässt. Wie erklären Sie die Stagnation der Gehälter in Marketing, PR und Unternehmenskommunikation?

    Lars Kreyenhagen: In Bezug auf die Agenturlandschaft ist das ganz einfach zu erklären. In den vergangenen Jahren sind die Honorare immer mehr stagniert. Da ist es vor allem für kleine Agenturen schwierig geworden, überhaupt noch Geld zu verdienen. Daraus ergibt sich dann ein Teufelskreis: Der Ruf von Agenturen wird bei den Arbeitnehmern immer schlechter. Immer mehr von ihnen wollen lieber in großen Unternehmen arbeiten und wandern Stück für Stück ab. Die Sicherheit ist dort häufig größer. Das ist dann der Grund dafür, dass sich die Arbeitnehmer mit Stagnationen der Gehälter, wie sie in der letzten Zeit aufgetreten sind zufrieden geben.

    PR Careeer Center: Neben dem Gehalt sind Kommunikationsleuten Zusatzleistungen wichtig. Das zeigen auch andere Studien. Welche Zusatzleistungen bieten Unternehmen in der Kommunikationsbranche am häufigsten an?

    Lars Kreyenhagen: Unternehmen in der Kommunikationsbranche bieten häufig vor allem Möglichkeiten zur Weiterbildung an, also so etwas wie Training für bessere Präsentations- und Verhandlungstechniken oder Kurse für Wirtschaftsenglisch. Oft stellen sie den Mitarbeitern auch Tickets für den Nahverkehr oder geben ihnen Vergünstigungen für Mitgliedschaften im Fitnessstudio. Was auch immer wieder gut ankommt und häufig angeboten wird, sind frisches Obst, Snacks oder Getränke. Oder Angebote in Sachen Gesundheitsmanagement: Da wird dann häufig ein externer Coach gestellt, bei dem die Mitarbeiter Beratung in Stresssituationen finden können.

    PR Career Center: Und welche Zusatzleistungen sind Mitarbeitern in PR und Marketing am Wichtigsten?

    Lars Kreyenhagen: Meiner Erfahrung nach sind den Mitarbeitern dabei vor allem die Angebote wichtig, bei denen sie Geld sparen können oder einfach einen Ausgleich zum Stress bei der Arbeit finden können. Auch wenn durch bestimmte Angebote näherer Kontakt zu den Kollegen hergestellt werden kann, ist das oftmals ein großer Pluspunkt. Denn dann geht auch die alltägliche Arbeit viel leichter von der Hand. 

     

    Eine genaue Aufstellung der Gehälter von Referenten und Führungskräften in PR und Marketing laut Kienbaum-Vergütungsstudie findet ihr hier:

    KienbaumVergütungsreport2018

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