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„Es war klar, dass ich als Trainee auf Konzernebene in einem hoch strategischen Umfeld arbeiten würde – genau das wollte ich“
Oliver Mattutat ist seit mehr als einem halben Jahr Trainee in der Kommunikations- und der Nachhaltigkeitsabteilung bei Axel Springer in Berlin. Dorthin gekommen ist er auf einem eher ungewöhnlichen Weg. Er hatte bereits eine fertige Ausbildung als Mediengestalter Bild & Ton UND ein TV-Volontariat in der Tasche und hätte mit einer festen Stelle beim Fernsehen vielleicht mehr Geld verdienen können. Dennoch entschied er sich für ein Kommunikationspraktikum und landete schließlich bei Axel Springer. Im Interview berichtet Oliver von seinem Werdegang, was ihn am Trainee-Programm gereizt hat, was er bisher gelernt hat und was er noch erreichen will.
Oliver, du hast dich zugunsten eines Trainee-Programms gegen eine feste Stelle entschieden. Warum?
Ich fange mal vorne an. ☺ Ich wollte nach dem Abi unbedingt zum Fernsehen und habe zuerst eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild & Ton bei RTL in Berlin gemacht. Nach dem Abschluss habe ich als Redaktions-Volontär bei einer TV-Produktionsfirma angefangen und hätte dort auch als Junior übernommen werden können. Durch Zufall ergab sich aber zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, ein Praktikum in der Kommunikationsabteilung von Uber Deutschland zu machen. In diesem Bereich einzusteigen, fand ich sehr reizvoll – und tatsächlich hat mich dieses Praktikum darin bestärkt, dass ich auch in Zukunft gerne in der Kommunikation arbeiten möchte.
Hast du gezielt nach einem Trainee-Programm gesucht?
Ein Direkteinstieg wäre sicherlich auch möglich gewesen – klar war aber, dass ich eine Stelle antreten wollte, bei der ich eine steile Lernkurve erwarten konnte. Dazu kam – wie wir alle wissen – dass im Sommer 2020 die Lage auf dem Arbeitsmarkt eher unsicher war. Das Trainee-Programm bei Axel Springer gab mir Sicherheit und die Chance, in den nächsten anderthalb Jahren definitiv viel zu lernen.
Warum warst du davon so überzeugt? Was hat dich an dem Konzern gereizt?
Du sagst es: Axel Springer ist ein Riesenkonzern mit vielen Marken. Dazu gehören ja nicht nur BILD und WELT, sondern auch StepStone, immowelt und viele andere, die teilweise auch eigene Kommunikatoren haben. Es war klar, dass ich als Trainee auf Konzernebene in einem hoch strategischen Umfeld arbeiten würde – genau das wollte ich.
Axel Springer steht – auch mit seinen Medienmarken – immer wieder auch in der öffentlichen Kritik. Welche Bedeutung hatte das für deine Entscheidung, dich hier zu bewerben?
Axel Springer steht in einem Spannungsfeld, das stimmt. Für mich war und ist das ein Argument FÜR die Arbeit hier. Ich finde es extrem spannend, wie ein Konzern auf Ereignisse reagiert, daraufhin Entscheidungen trifft und die Kommunikation gestaltet. Dazu gehört natürlich auch Krisenkommunikation – in diesem Bereich viel zu lernen, sehe ich als riesige Chance. Die Themen können dabei explizit Marken von uns betreffen oder eine Branchenrelevanz haben wie die Rolle der Plattformen in der heutigen Zeit.
Was hat dich im Bewerbungsprozess überzeugt? Und wie hast DU überzeugt?
Rein inhaltlich kam es mir sicherlich zugute, dass ich viel Video-Expertise habe, denn in diese Richtung will Axel Springer ausbauen. Die Personen, mit denen ich das Bewerbungsgespräch geführt habe, haben mir durchgehend das gute Gefühl gegeben, dass hier Raum für eigene Ideen ist und die Möglichkeit, diese auch umzusetzen.
Hat sich das im Arbeitsalltag dann auch bewahrheitet?
Absolut. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber bei uns herrscht eine Hands-on-Mentalität. Ich habe in meinem Team, der Kommunikationsabteilung auf Konzern-Ebene, 15 Kollegen und Kolleginnen mit sehr viel unterschiedlicher Erfahrung, von denen ich eine Menge lernen kann. Mit zweien kümmere ich mich schwerpunktmäßig um Social Media, dabei sind wir relativ frei. Eher unüblich im Vergleich zu anderen Trainee-Programmen ist, dass ich nicht monatsweise von Station zu Station wandere, sondern mich agil zwischen den Bereichen und Themen bewege. Mein Fokus liegt dabei in der Kommunikation auf dem Konzernbereich News Media National und zusätzlich unterstütze ich auch die Sustainability-Abteilung.
Was war bisher dein Highlight bei Axel Springer? Dein höchster Peak auf der Lernkurve?
Wenn ich ein Highlight nennen muss, dann ist es der Axel-Springer-Award mit Elon Musk im Dezember 2020. Das war ein sehr intensiver Tag. Bis in die Nacht haben wir als Team die Kommunikation rund um die Veranstaltung crossmedial gestaltet. Das hat riesigen Spaß gemacht. Ansonsten ist es in vielen Bereichen ein stetiges Dazulernen.
Wie stellst du sicher, dass der Ausbildungscharakter nicht im Arbeitsalltag untergeht? Gibt es spezielle Formate oder Weiterbildungen innerhalb des Trainee-Programms?
Es gibt verschiedene Formate. Zum Beispiel Workshops für die Trainees. Gerade planen mein Chef, meine Kollegin und ich einen Auslandsaufenthalt bei einer unserer Units für mich – wahrscheinlich geht es nach Brüssel, London oder Warschau, sofern es Corona zulässt. Ich rate aber ebenfalls jedem Trainee und Volo, aber auch jeden Junior: Schafft Präsenz für euch selbst! Das fördert die Lernkurve. Für mich sind dabei ebenfalls Wertschätzung und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe elementar wichtig.
Das klingt gut. Aber Hand aufs Herz: Wie klappt das in der Praxis?
Ich fordere von meinen erfahrenen Kollegen Feedback ein und bitte sie, sich dafür Zeit zu nehmen! Zusätzlich habe ich – wie für einen Trainee oder Neueinsteiger üblich – eine Mentorin in der Personalabteilung und eine im Kommunikationsteam. Mit beiden tausche ich mich regelmäßig aus.
Wie bist du mit den anderen Trainees im Konzern vernetzt?
Wir haben unter anderem eine eigene Microsoft Teams Gruppe – und solange wir vor Ort statt im Home Office arbeiten konnten, haben wir uns regelmäßig zum Lunch getroffen. Es ist Teil unserer Ausbildung, dass wir zusammen Projekte umsetzen. Wir haben Ende letzten Jahres einen Podcast gestartet, für den wir Führungskräfte wie WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt interviewt haben. Auch unseren Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner werden wir demnächst noch an unser Mikrofon holen.
Stichwort Home Office. Inwiefern hat dich und deine Trainee-Kollegen der Corona-Lockdown beeinträchtigt?
Ich hatte das Glück, im Sommer zu starten und eine Zeit lang zwei Tage in der Woche ins Büro kommen zu können. Seit November geht das nur noch im Ausnahmefall. Aber wir haben uns mit Virtual Coffees und Ähnlichem ganz gut eingerichtet. Ich finde es extrem wichtig, auch hier proaktiv auf die eigene Sichtbarkeit zu achten – Momente des sozialen Miteinanders zu schaffen, damit sich eben nicht ein Online-Meeting an das andere reiht.
Dein Trainee geht noch bis Februar 2022. Wo siehst du dich in der Zeit danach?
In der strategischen Kommunikation! Ich möchte mich weiterentwickeln und immer mehr Verantwortung, gerne auch Personalverantwortung übernehmen. Ich kann mir schon vorstellen, bei Axel Springer zu bleiben. Eine Übernahmegarantie haben wir Trainees aber nicht.
Das klingt alles danach, als hättest du mit der Trainee-Stelle die richtige Entscheidung getroffen. Gibt es nichts, was dich stört?
Tatsächlich braucht es seine Zeit, bis man sich an die eher, sagen wir mal, komplexeren Strukturen in einem so großen Konzern gewöhnt hat. Vor allem, wenn man wie ich von einem Start-up kommt. Im Vergleich zu anderen Konzernen wandelt sich hier aber schon viel und ich bin zuversichtlich, dass einige Prozesse unkomplizierter und wir als Unternehmen noch agiler werden.
Dein „Werdegang“ zeigt, dass man auch ohne Studium eine Kommunikations-Karriere starten kann. Trauerst du einem Studium nach?
Mir hat jede meiner Stationen Spaß gemacht: die eher technische Ausbildung, die redaktionelle Arbeit und jetzt die Kommunikation – und ich würde genau diesen Weg nochmal gehen. Im Februar 2020 habe ich mich dann dennoch entschlossen, ein nebenberufliches Fernstudium zu beginnen. Nicht um des Studierens Willen, sondern weil ich mir inhaltlich noch einen Bereich tiefergehend erschließen wollte, nämlich das Management. Ich studiere International Management an der Macromedia (Fern-)Hochschule. Bevor ich mich eingeschrieben habe, habe ich mich gefragt, ob ich genügend Motivation habe, dafür meine Freizeit zu „opfern“. Die Antwort war „Ja“, und bisher habe ich es nicht bereut.
Was ist dein Tipp für Young Professionals, die sich bei Axel Springer bewerben?
Seid offen, authentisch und lasst euer Gegenüber euren Antrieb spüren! Punkten kann man nach wie vor mit Erfahrungen in Form von Praktika und Nebenjobs. Und: Wenn euch die Stelle wirklich interessiert, dann macht eure Hausaufgaben. Informiert euch über die Strukturen, die Geschichte und die wichtigsten Themen eures Wunsch-Arbeitgebers. Zeigt, dass ihr Lust habt und wisst, wovon ihr sprecht!