Ergebnisse des Karrierebarometers im Februar 2012: Was erwarten Young Professionals von ihrem Arbeitgeber?
Ein- und Aufsteiger in der Kommunikationsbranche erwarten im Jahr 2012 vor allem mehr Freizeit, Wertschätzung und Weiterbildung. Um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, ist jeder Zweite bereit, den Arbeitgeber zu wechseln. Das sind die zentralen Ergebnisse des Karrierebarometers im Februar 2012, dafür hat das PR Career Center in Kooperation mit dem PR Journal rund 60 Young Professionals befragt (hier zur grafischen Übersicht). Ein- und Aufsteiger in der Kommunikationsbranche haben kaum Angst um ihren Job. Neun von zehn Befragten geht davon aus, dass der eigene Arbeitsplatz auch im Jahr 2012 sicher ist. Die Angst, „gegangen zu werden“, ist relativ gering, nur gut drei Prozent halten das für „sehr wahrscheinlich“. Dafür ist die Bereitschaft, selbst zu gehen, recht ausgeprägt: Fast die Hälfte der Befragten (45,5 Prozent) möchte sich im Lauf des Jahres 2012 einen anderen Arbeitgeber suchen.
Wunsch nach mehr Freizeit, Aufstiegsmöglichkeiten, Wertschätzung
Die hohe Wechselbereitschaft ist vor allem in nicht erfüllten Erwartungen begründet. So hätte gerne jeder Zweite mehr Freizeit („Auch wenn man in einer Agentur arbeitet, sollte man die Möglichkeit für ein Privatleben haben“) – doch nur jeder Zehnte geht davon aus, dass ihm der Arbeitgeber hier entgegenkommen wird. Über die Hälfte der Befragten sind der Ansicht, dass ihnen eine Beförderung zusteht -doch nur ein Drittel des Nachwuchses rechnet damit, dass er tatsächlich befördert wird. Und 60 Prozent wollen mehr Wertschätzung -doch nur jeder Zweite erwartet, dass er sie auch bekommen wird. Der Kommunikationsnachwuchs kritisiert vor allem, dass gerade der Berufseinstieg in Agenturen nicht halte, was er verspreche: „Agenturen müssen Einsteiger besser bezahlen und weniger aussaugen, damit am Anfang des Berufslebens die Euphorie größer ist als das Gefühl, ausgeschlachtet zu werden. Das nimmt nämlich viel Kraft und Elan im Anfangssprit des Berufseinstiegs“, bringt einer der Befragten die Situation aus seiner Sicht auf den Punkt.
Aus- und Weiterbildung stehen ganz oben auf der Wunschliste
Fast alle Befragten (96,7 Prozent) wollen sich in diesem Jahr stärker fortbilden – nicht zuletzt, weil „bestimmte Bereiche im Studium nicht ausreichend behandelt“ wurden. Das gilt vor allem für den Bereich Social Media – hier haben vier von fünf Befragten nach eigener Aussage Nachholbedarf. Jeder Zweite würde gerne noch bessere PR -Texte schreiben können. Was die Medienarbeit angeht, fühlt sich der überwiegende Teil der Ein- und Aufsteiger hingegen sattelfest – hier hat nur jeder vierte den Wunsch nach einem Ausbau oder nach einer Auffrischung seiner Kompetenzen geäußert.
„Arbeitgeber müssen sich bewegen – ohne sich zu verbiegen“
Der heutige Kommunikationsnachwuchs – die sogenannte Generation Y – stellt hohe Ansprüche an die Arbeitgeber. Angesichts der demographischen Entwicklung kann es sich kein Arbeitgeber leisten, das zu ignorieren – gerade Agenturen müssen sich bewegen. Das heißt aber nicht, dass man auf alles Erdenkliche eingehen muss. Es gilt, gemeinsam mit den Young Professionals herauszufinden, inwieweit die Ansprüche realistisch sind und wo man diesen entgegenkommen kann.