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  • 27. Juni 2018 Julia Bröder

    Lehrjahre sind keine Herrenjahre: Ältere PR-Leute sind glücklicher im Job als jüngere, sagt der #ECM2018

    Der European Communication Monitor 2018 zeigt, dass die Zufriedenheit bei jüngeren Kommunikationsleuten deutlich geringer ausfällt als bei ihren älteren Kollegen. 42,8 Prozent der unter 29-jährigen bekunden eine hohe Jobzufriedenheit. Bei den 40 bis 49-jährigen sind es 51,6 Prozent und bei den über 60-jährigen sogar 72,2 Prozent.

    „Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Jobzufriedenheit auf höheren Hierarchiestufen und bei anspruchsvollen Aufgabengebieten wie Strategie und Koordination positiver ausgeprägt ist als zum Beispiel bei Online-Kommunikatoren oder in der Medienarbeit“, sagt Ansgar Zerfass von der Uni Leipzig. „Genau das sind aber Felder, in denen Berufsstarter häufig eingesetzt werden.“ Die Empirie belegt Zerfass zufolge eine alte Erkenntnis: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Wer sich dagegen durchkämpft, dem bietet das Kommunikationsmanagement tolle Berufsperspektiven mit Erfüllung in vielen Dimensionen.

    Insgesamt ist aus dem ECM 2018 zu lesen, dass Kommunikationsleute in Agenturen etwas glücklicher sind als in Unternehmen. 79 Prozent der Fachkräfte, die in Agenturen, in der Beratung oder als Selbstständige arbeiten, geben an, mit ihrer Beschäftigung zufrieden zu sein. In Unternehmen sind dies knapp 74 Prozent, in Regierungsorganisationen 70 Prozent.

    Warum ist das so? „Kommunikationsagenturen sind deutlich volatiler“, sagt Zerfass. „Mitarbeiter, die sich nicht mit voller Überzeugung einbringen, ihr Bestes geben und dabei auch Spaß haben, werden hier nicht glücklich und schnell verabschiedet – oder sie tun das von selbst.“

    Im Vergleich dazu seien Kommunikationsabteilungen meist weniger flexibel. Immer wieder treffe man eine „Lehmschicht“ in der Mitte zwischen der ideenstarken Kommunikationsleitung und hoffnungsvollen Newcomern an. Die Bezahlung sei – auch für Underperformer – in Unternehmen meist ordentlich. Da sie, wie die ECM- Langzeitvergleiche zeigen, ebenso wie die Work-Life-Balance immer positiver beurteilt wird, verbleibt man im Job, auch wenn man nicht mehr voll überzeugt oder engagiert ist.

    Zerfass: „Die Tatsache, dass nach unserer Studie vier von zehn Kommunikatoren nicht engagiert (37.1%) oder sogar negativ engagiert (6.8%) sind, unterstreicht diesen Befund. Hier gibt es noch einiges zu tun, sowohl im Hinblick auf die Personalplanungen als auch durch eine gezielte Kompetenzentwicklung für Kommunikation.“

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