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  • 4. April 2022 Julia Bröder

    Die ersten 200 Tage im Job – Eine Zwischenbilanz des Volontariats bei Henkel

    Im September 2021 beendete Marie Fuhr ihr Masterstudium der Kommunikationswissenschaft in Münster und ist seit November Volontärin in der Kommunikationsabteilung bei Henkel. Hier beschreibt sie, wie sie ihre ersten 200 Tage im „ersten richtigen Job“ erlebt hat.

     

    1 Wie ich Volo wurde und warum bei Henkel

    Anfang November habe ich mein Volontariat gestartet. Als es darum ging, zu entscheiden, wie mein Einstieg in die Arbeitswelt aussehen sollte, stieß ich auf die Stelle bei Henkel. Ein internationales DAX 40-Unternehmen mit einer großen Kommunikationsabteilung vereinte all das, was ich mir vorstellte: Ich wollte möglichst breit Erfahrungen sammeln, viele neue Kontakte knüpfen und vor allem viel lernen. Corona-bedingt lief der Bewerbungsprozess über Teams und Telefon ab und nach ein paar Telefonaten und einem Bewerbungsgespräch hatte ich tatsächlich die Zusage! Einen angenehmeren Prozess hätte ich mir nicht vorstellen können. Bei Henkel werde ich in den kommenden zwei Jahren nun drei Volo-Stationen durchlaufen und dabei verschiedene Abteilungen mit Kolleg:innen aus der ganzen Welt kennenlernen. Die ersten 200 Tage sind nun vorbei und ich kann mit etwas Abstand auf meinen Start als Volontärin zurückblicken.

     

    2 Eine „Henkelanerin“ werden

    Praktika und Werkstudi-Jobs hatte ich bereits hinter mir, den Master-Abschluss frisch in der Tasche, doch trotzdem fühlte sich der Tag im ersten „richtigen“ Job (wie meine Eltern so schön sagen) ein bisschen so an wie beim Schulanfang. Die beeindruckende Architektur und Größe der Henkel-Zentrale in Düsseldorf ließen mich in den ersten Tagen staunend zurück. Dazu kamen die vielen neuen Gesichter von Kolleg:innen aus dem eigenen Team und darüber hinaus. Da stellte sich schnell die Frage: Wie finde ich hier meinen Platz? Während der Corona-Pandemie war die Präsenz in den Büros natürlich stark eingeschränkt. Und so fand meine Einarbeitung vor allem über Telefonate und Video-Calls statt. Nur selten sind wir in den ersten Monaten im Büro zusammengekommen. Das Resümee? Ein intensiver und persönlicher Austausch mit den Team-Kolleg:innen ist das A und O, aber ein Kennenlernen funktioniert grundsätzlich auch virtuell. Ich bin gut im Unternehmen angekommen. Eine besonders hilfreiche Erkenntnis: Fragen ist nicht nur möglich, sondern erwünscht – und das am liebsten bei der Verabredung zum Kennenlern-Kaffee. Nach ein paar Tagen hatte ich bereits einen ersten Eindruck und ein Gefühl für die vielfältige Unternehmenskultur bei Henkel: Hier duzt man sich, den Dress-Code kann man sich am besten in der Kantine abschauen und auch bei der inhaltlichen Arbeit kann man sich immer auf die Unterstützung der Kolleg:innen verlassen.

     

    3 Den selbst gemachten Druck rausnehmen

    Mitgestalten, bewerten, umkrempeln… An jeder Stelle ermunterten mich Kolleg:innen, mich einzubringen. Es ist ein tolles Privileg, als Volontärin diese Möglichkeit zu bekommen und in Prozesse eingebunden zu werden. Ehrlicherweise hat es mich am Anfang aber auch etwas unter Druck gesetzt. Die Herausforderung bestand für mich darin, mich möglichst schnell in den laufenden Betrieb und in bereits etablierte Strukturen zu integrieren. Dass dieser Prozess natürlich etwas Zeit benötigt, wollte ich zunächst nicht wahrhaben, denn ich hatte Bedenken, in einem größeren Team und vor allem über die digitale Distanz nicht wahrgenommen zu werden. Leichter Frust über mich selbst machte sich bei mir breit. Bis mir klar wurde, dass meine Bedenken unbegründet waren und ich mir selbst die Zeit geben konnte – und musste, um wirklich anzukommen. Wahrscheinlich war ich einfach zu ungeduldig. Auch von meinen neuen Kolleg:innen wurde mir am Anfang immer wieder gesagt, dass es „völlig normal“ sei, wenn es Zeit braucht, bis man sich eingelebt hat. Das tatsächlich zu akzeptieren ist jedoch etwas anderes.

     

    4 Teamwork makes the dream work

    Was ich für mich festgestellt habe: Die vielen „Erfolgstories“, die ich zum Beispiel auf LinkedIn sehe, sind nur ein Teil der Realität. Nach nur ein paar Tagen oder Wochen im neuen Job ist es utopisch, den heiligen Gral der Kommunikation zu entdecken und „on top of everything zu sein“. Aus dem anfänglichen Druck (den ich mir selbst gemacht hatte) wuchs schließlich die Erkenntnis, dass ich Teil eines starken und hilfsbereiten Teams bin, das sich über neue Ideen und Perspektiven freut.

     

    5 Persönlicher Austausch als Schlüssel zum Erfolg   

    Natürlich kommt es für den Berufseinstieg auch auf Vertrauenspersonen im Unternehmen an. Eine große Hilfe sind die Mentor:innen. Eine Person zu haben, der man ALLE Fragen stellen kann, sei es inhaltlich, organisatorisch oder vielleicht auch mal privat, ist unfassbar wertvoll – gerade wenn wir mobil arbeiten und eben nicht in einem Büro sitzen. Auch hier gilt: fragen, fragen, fragen. Das ist über Video-Call vielleicht nicht ganz so schön wie persönlich, aber das sollte einen nicht davon abhalten, neugierig zu sein. Als Volontärin hatte ich zudem noch einen weiteren Vorteil: unser Volo-Netzwerk. Vier weitere Nachwuchskräfte befanden sich zu meinem Start ebenfalls im Volontariat bei Henkel, und der Austausch mit „Gleichgesinnten“ ermutigte mich zu Beginn umso mehr. Da wir nicht alle zum gleichen Zeitpunkt gestartet waren, sind die Tipps und Empfehlungen der „Senior“-Volos umso wertvoller. Besondere Highlights: monatliche Volo-Kaffees und ein gemeinsam verantwortetes Volo-Projekt.

     

    6 Sidekicks

    Für den neuen Job bin ich auch in eine neue Stadt gezogen. Raus aus dem WG-Zimmer, rein in die eigene Wohnung. „Endlich“ dachte ich, aber musste schnell feststellen, dass der Pandemie-Winter in einer Stadt ohne viele Bekanntschaften schwieriger ist als gedacht. Was mir geholfen hat? Das Handy bewusst abends weglegen und LinkedIn und Twitter einfach mal Social Media sein lassen. Abschalten und einen Ausgleich finden ist etwas, was ich durch eine Vollzeit-Woche nochmal ganz neu lernen musste. Also habe ich mich kurzerhand für einen Tanzkurs angemeldet und lerne nun Französisch an der Volkshochschule – beides wollte ich schon seit einer Ewigkeit machen. Das bringt den nötigen Abstand zum Job und schafft gleichzeitig Bezugspunkte und Kontakte in der neuen Stadt.

     

    7 Ausblick

    Diese Zwischenbilanz ist natürlich kein abschließendes Urteil. Der Großteil des Volontariats liegt noch vor mir und wenn ich eins nach 200 Tagen gelernt habe, dann ist es, sich selbst weniger Druck zu machen und sich Zeit zu geben. Die (virtuellen) Kennenlern-Kaffees sind dabei eine große Hilfe und sollten wegen der Pandemie keinesfalls in den Hintergrund geraten. Mein Volontariat öffnet mir viele Türen, aber die Türklinke muss ich selber drücken. In erster Linie geht es darum, das Beste für mich selbst und meinen weiteren (Berufs-)Weg mitzunehmen. Es ist eben nicht nur ein neuer Job, sondern auch der „erste richtige“ Job.

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