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„Frauen in Führungspositionen“: Beate Zarges, Energie Südbayern
Beate Zarges leitet Kommunikation und Marketing bei der Energie Südbayern in München. Bereits mit 27 Jahren organisierte sie einen bundesweiten Kongress zur Vernetzung der Musikbranche mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, heute leitet Beate Zarges das Marketing und die Unternehmenskommunikation der Energie Südbayern GmbH. Ihre Maxime: das Ziel im Blick behalten und nie aufgeben.
DER STECKBRIEF
Name + Alter: Beate Zarges, 46
Aktuelle Position: Teamleitung Marketing und Unternehmenskommunikation bei Energie Südbayern GmbH
Personalverantwortung: 9 MitarbeiterDAS INTERVIEW
PR Career Center: Wie sind Sie in Ihren ersten Job mit Führungsverantwortung gekommen, wie
alt waren Sie und was war das für eine Stelle?Beate Zarges: Ich habe mit 27 Jahren einen bundesweiten Kongress initiiert, um Wirtschaft, Politik
und Wissenschaft in der Musikbranche besser miteinander zu verzahnen. Der
Kongress war ein voller Erfolg, trotz eines sehr kleinen Budgets. Ich habe als
Berufsanfängerin aus dem Stand ein Team mit rund 30 Personen geleitet und hatte
die komplette Verantwortung für Konzeption und Umsetzung. Diese Erfahrung, dass
sich mit Optimismus, Leidenschaft für die Sache und Vertrauen in sein Team
buchstäblich Berge versetzten lassen, hat mich entscheidend geprägt.PR Career Center: Was hat Ihnen auf Ihrem Karriereweg besonders geholfen, einen Schritt weiter
und bis auf Spitzenpositionen zu kommen?Beate Zarges: Neben dem Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, habe ich mich an
eine einfache Maxime gehalten: mein Ziel im Blick zu behalten – und nie aufzugeben.PR Career Center: Wer hat – außer Ihnen selbst – Ihre Karriere maßgeblich beeinflusst? Und was
haben Sie von ihr oder ihm konkret mitgenommen?Beate Zarges: Ich hatte mehrere Vorgesetzte, die mir nicht nur vertraut haben und mich von ihrem
Erfahrungsschatz profitieren ließen, sondern mir vor allem die Chance ermöglichten,
Projekte eigenverantwortlich vorwärts zu bringen. Was sie alle ausgezeichnet hat: Sie
sind auch in stürmischen Zeiten ihrer Linie treu geblieben, haben in Konfliktsituationen
Rückgrat gezeigt und nie die Bodenhaftung verloren. Diese Haltung ist für mich bis
heute maßgeblich.PR Career Center: Was zeichnet Sie als Führungskraft in Ihrer aktuellen Position besonders aus?
Wo liegen Ihre Schwerpunkte im Arbeitsalltag?Beate Zarges: Wir haben als Team in unserem Unternehmen sehr gute Erfolge erzielt, diese weiter
auszubauen gehört zum Tagesgeschäft. Strategisch gesehen und mit Blick über den
Tellerrand: Die Digitalisierung führt zu Veränderungsprozessen in jedem
Unternehmen. Dies als Chance und nicht als Risiko zu sehen, scheint mir das Gebot
der Stunde zu sein. Gerade weil nichts mehr bleibt wie es war, ist es umso wichtiger,
diese Veränderungen auf der Marketing- und Kommunikationsebene zu strukturieren
und zu moderieren. Konsequent, aber mit Augenmaß. Diesen Veränderungsprozess
zu gestalten ist für mich eine der spannendsten Aufgaben.PR Career Center: Was war Ihr bislang schönstes Erfolgserlebnis als Führungskraft?
Beate Zarges: Es gab zum Glück viele und schöne Erfolgserlebnisse. Hierzu zählt jedes einzelne
Projekt, das ich mit meinem Team erfolgreich umsetzen konnte. Was mich jedoch am
meisten gefreut hat war das Feedback einiger Mitarbeiter, die schon sehr
unterschiedliche Chefs erlebt hatten, aber mich als ihre „Nummer 1“ bezeichnet
haben.PR Career Center: Wie erkennen Sie junge Talente und wie fördern Sie sie? Schaffen Sie in Ihrem
Unternehmen Anreize für die Karrierewege speziell Ihrer
Mitarbeiterinnen und was halten Sie von Female-Leadership-Programmen?Beate Zarges: Egal, ob Auszubildender, Trainee oder Mitarbeiter – man muss die Stärken und
Schwächen möglichst schnell erkennen und dann entsprechend reagieren. Fordern
und fördern sind ja Begriffe, die in diesem Zusammenhang gerne benutzt werden. Und
es stimmt natürlich auch: Als Führungskraft müssen wir für jeden Mitarbeiter ein
Umfeld schaffen, das ihn motiviert, neue Wege zu gehen und sich weiterzuentwickeln.
Das funktioniert aber nur, wenn ich auch bereit bin, Verantwortung abzugeben. Damit
sind wir wieder beim Thema Vertrauen. Und das hat nichts mit männlich oder weiblich
zu tun.PR Career Center: Was verhindert Karriere von Frauen in der Kommunikation? Wie wichtig sind
Vereinbarkeit von Karriere und Familie oder Modelle zum Wiedereinstieg nach
der Elternzeit? Welche Vorbilder sehen Sie?Beate Zarges: Ich selbst habe zwar keine Kinder, es ist jedoch für mich eine Selbstverständlichkeit,
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Karriere und Familie unter
einen Hut zu bekommen, ist aus meiner Sicht immer noch ein Problem. Allerdings
beobachte ich mittlerweile, dass in den Unternehmen die Bereitschaft wächst, dieses
Problem anzugehen. Und letztlich gilt hier wie in jedem anderen
Veränderungsprozesse auch: Zuerst muss sich etwas in den Köpfen tun, erst danach
werden sich die Strukturen ändern.PR Career Center: Der Nachwuchs in der Kommunikationsbranche ist weiblich. Welchen Rat
geben Sie ihm mit auf den Weg?Beate Zarges: Seiner eigenen Persönlichkeit treu zu bleiben, seine Stärken zu kennen, darauf
aufzubauen und dann – loslegen!Dieses Interview ist Teil unserer Serie von Interviews mit Frauen in Führungspositionen. Alle weiteren Interviews findest du hier.